Willkommen im Niedergang

 In FEATURED, Philosophie, Politik

Lange Jahre der Dekadenz haben die derzeitige Krise erst ermöglicht. Die Welt befindet sich in einem fundamentalen Wandel. Hunger, Inflation, Armut und Krankheit sind keine Schauergeschichten aus einer längst vergangenen Zeit mehr, sondern werden zunehmend Realität. Alte, für unverrückbar erachtete Machtblöcke verschieben sich; einige von ihnen kollabieren. Gerade im Westen setzt seit einiger Zeit ein zivilisatorischer Niedergang ein, der sich wirtschaftlich, aber auch soziokulturell äußert. Wenn sich der politische Kurs nicht ändert, droht diese Entwicklung zu eskalieren. Felix Feistel

 

Die Zeichen sind mittlerweile unübersehbar für jeden, der es wagt, sie zu deuten. Die Spatzen pfeifen es von den Dächern: Der Westen ist endgültig in die Phase des totalen Niedergangs eingetreten. Nicht nur zerstören die Staaten der EU willentlich ihre ökonomische Grundlage, die ihr zu einem spektakulären materiellen Wohlstand verholfen hat, nein, auch die geistigen und spirituellen Grundlagen sind ihnen schon länger abhandengekommen. Eine lange Phase der Dekadenz mündet in einem abrupten Verfall, wie ihn das Ende vieler Zivilisationen kennzeichnet.

Eine Orientierung zum derzeitigen Geschehen bietet der Untergang des römischen Reiches. Einst ein expansives, militärisch und ökonomisch erfolgreiches Weltreich, das große Teile Europas, den Mittelmeerraum sowie Teile Afrikas unter seiner Kontrolle hatte, führten Erfolg und Wohlstand in eine Phase der Dekadenz, des schleichenden Verfalls. Die Überlegenheit machte die römische Oligarchie arrogant und überheblich, und das führte zu einer Sorg- und Nachlässigkeit, welche die Grundlagen für den Verfall legte. Sich in Wohlstand suhlend, den reinen Genüssen frönend, ging den „Herrschenden“ der Sinn für die Belange des Volkes vollkommen verloren. Gleichzeitig wurde das Reich zentralisiert und bürokratisiert, und mit dem Christentum hielt eine neue Ideologie Einzug.

Der Ausbau eines Reiches, die immer engeren Verflechtungen, erfordern immer mehr und immer strengere Regelungen und damit eine stärkere Überwachung. So erstickt eine Zivilisation an sich selbst und richtet sich zugrunde. In dem Bestreben, die Geldmenge des Reiches zu erhöhen, wurde dessen Währung, der Denar, immer wertloser, was in einer Hyperinflation mündete. Diese führte dazu, dass die Soldaten, deren Sold nicht mehr bezahlt werden konnte, das eigene Land plünderten. Den endgültigen Todesstoß versetzte dem Reich die große Völkerwanderung. Während das Weströmische Reich daran zerbrach, konnte das Oströmische noch eine Weile den Zustrom Fremder und Hilfsbedürftiger überstehen, bevor auch dieses zerfiel.

Der westliche Kapitalismus hat ein ähnliches Reich errichtet, auch, wenn es anhand von Landesgrenzen und unterschiedlichen Regierungsformen heterogener erscheint. Die eigentlichen Machtzentren, Banken, internationale Konzerne, Kapitalsammelstellen wie BlackRock und Vanguard, „philanthropische“ Stiftungen und internationale Organisationen ähneln aber dem Verwaltungssystem des römischen Reiches, das lokal auf Statthalter setzte. Diese Statthalter sind heutzutage die Regierungen, die ihre Entscheidungen kaum unabhängig von den „Sachzwängen“ des kapitalistischen Systems fällen können.

Dieser westliche Kapitalismus befindet sich in einem ähnlichen Niedergang. Jahrzehntelang siegreich expansiv hat er große Teile der Welt wirtschaftlich auf wenige Konzerne und Banken zentralisiert. Deren Vertreter verfügen über die Gewalt einzelner Teile des großen Imperiums und füttern eine internationale Oligarchie mit Eigentum in allen möglichen Formen. Diese Oligarchie schwelgt in einem Wohlstand, wie ihn selbst Könige und Kaiser früherer Zeiten nicht erlebt haben, und setzt alles daran, diesen zu erhalten und auszubauen. Der Erfolg und der Wohlstand bringen eine Angst des Verlustes mit sich, die zu besänftigen jede Ethik und Moral erodieren lässt. Mit allen Mitteln des Krieges, der Unterdrückung, der künstlich erzeugten Krisen, des Hungers und der asymmetrischen Kriegsführung werden die immer gewaltigeren Verwerfungen bekämpft, die das System mit sich bringt.

Mit dieser Dekadenz ging auch ein ethisch-moralischer Verfall einher. Das Materielle wurde zum einzigen Götzen erhoben, dem alles unterzuordnen sei. Der ganze Mensch wurde diesem Materialismus angepasst, sei es in der Medizin, sei es in der Bildung. Spiritualität und alles, was man nicht sehen, greifen oder verkaufen kann wird beschimpft und verlacht, als „Esoterik“ abgewertet oder gar als „Verschwörungstheorie“ oder „Schwurbelei“ bezeichnet, obwohl diese Begriffe an sich keinerlei Wertung in sich tragen.

Wer nicht der Ideologie des Materialismus, des freien Marktes und der Kapitalakkumulation frönte, und wer nicht die Kriegs- und Profitmaschinerie bediente, der wurde im besten Fall ausgelacht, im schlimmsten Fall verfolgt und getötet. Mit der Oligarchie verfielen auch Sitten und Ethik der von ihnen abhängigen Schichten in den Universitäten und Behörden. Ein Pluralismus, der früher einmal hoch gehalten wurde, wenngleich auch nie wirklich Realität war, gehört schon lange der Vergangenheit an.

Abweichende Ansichten über das Leben, die Wissenschaft, die Medizin werden seit Jahrzehnten verfolgt, verspottet von einer sich moralisch überlegen fühlenden akademischen Mittelschicht, die sich fälschlicherweise als „links“ zu bezeichnen begann. Der Korridor des Sagbaren verengt sich seit Jahren immer mehr und wird von moralisierenden, ethisch aber vollkommen verkommenen Gestalten begrenzt, die sich als Tugend- und Sittenwächter aufspielen. Dies ist totalitäres Gehabe, das sich in das Gewand der Vielfalt, der bunten Regenbogenflagge und der Inklusion kleidet.

Ideologischer Wahn

Eine neue Ideologie wird uns untergeschoben, die Ideologie der political correctness, die biologische Geschlechter ebenso abzuschaffen sucht wie die deutsche Sprache. Nahezu wahnhaft wird diese Ideologie durch alle Instanzen staatlicher Institutionen getrieben, werden immer weitere Kategorien eröffnet und Schubladen gezogen, in die Menschen eingeteilt werden sollen. Doch damit wird das eigentliche Ansinnen, nämlich Diskriminierung zu bekämpfen, in sein Gegenteil verkehrt. Denn ist der Schuldige an allem nun der böse alte, weiße cis-Mann, so darf dieser an jeder Ecke genüsslich diskriminiert werden. Auf diese Weise etabliert sich die Lehre der „critical Whiteness“, was schlicht bedeutet: Der weiße Mann ist immer rassistisch, auch wenn er es nicht weiß, und im Grunde genommen auch Schuld an allem Negativen.

Diese Gesinnung führt dazu, dass die Grundlage der westlichen Errungenschaften, die Wissenschaft, zerstört wird. Denn da alte, weiße Männer einen Großteil der Wissenschaft bestimmten, wird diese mit der einfachen Erklärung der angeblichen Schuld und Schande dieser Menschengattung vom Tisch gefegt. Zwei plus zwei ergibt jetzt nicht mehr unbedingt vier, weil es sich dabei um eine vom weißen Mann aufgestellte Behauptung handelt und Mathematik nun schon als rassistisch gilt. Dass die Zahlen dieser einfachen Rechnung ursprünglich aus dem arabischen Raum stammen, ist dabei eher von untergeordneter Bedeutung.

Auch die Frauen haben es mittlerweile schwer, wenn sie nur weiß sind. Sie müssen schon mindestens zusätzlich noch transsexuell sein, wenn sie gehört und ernst genommen werden wollen, am besten aber zusätzlich schwarz. In Kategorien der Diskriminierung gilt: Wer bietet mehr? Denn nur der komplett Diskriminierte hat noch eine Chance gehört zu werden.

Diese sich selbst ad absurdum führende Ideologie sägt nun an einer der Eckpfeiler westlicher Gesellschaften, in die in raschem Tempo weitere Verfallserscheinungen Einzug halten. Zu nennen seien hier nur exemplarisch die ideologische Umsetzung eines Corona-Narrativs, das zu atemberaubenden Zerstörungen internationaler Lieferketten und des Mittelstandes geführt hat, sowie den größten Angriff auf die menschliche Gesundheit, körperliche Selbstbestimmung sowie das Leben in der Geschichte der Bundesrepublik darstellte.

Dazu kommen nun die absurden Sanktionen gegenüber Russland, welche die Lebensmittelversorgung vielerorts unmöglich machen. Hinzu gesellt sich eine rasch voranschreitende Inflation, die dafür sorgt, dass die Menschen für ihr weniges Geld immer weniger Lebensmittel kaufen können. Dadurch werden sich Hunger und Armut in vielen Teilen der Welt, auch Europa, ausbreiten, was dazu führt, dass sich in den besonders betroffenen Regionen große Mengen an Menschen in Bewegung setzen werden, und zwar in Richtung Europa. Die Völkerwanderung, die dem römischen Reich den Todesstoß versetzt hat, könnte auch für Europa den Untergang mit sich bringen.

Dies ist keine Menschenverachtung, auch keine Diskriminierung. Selbstverständlich ist es menschlich geboten, Menschen auf der Flucht aufzunehmen, ihnen Hilfe zuteil werden zu lassen, auch, sie zu versorgen, so lange sie es selbst nicht können. Doch wie es eine Gesellschaft verändert, wenn große Mengen Flüchtlinge nach Europa einwandern, haben wir bereits 2015 erlebt.

Gerade Deutschland war von schweren Verwerfungen erschüttert, und rechte Kräfte haben Auftrieb erhalten wie lange zuvor nicht. Das, was aktuell auf uns zukommt, könnte die Flüchtlingswelle von 2015 in den Schatten stellen, zumindest, wenn die vielen Prognosen stimmen und Wirklichkeit werden. Eine solche Situation trifft in Europa auf ohnehin geschwächte, finanziell ausgeblutete, für den „Frieden“ frierende und hungernde Menschen. Auch die vollkommen überschuldeten Staaten werden keine Hilfe sein, und die Gesellschaften werden kollabieren.

Hinzu kommt der rapide gesundheitliche Verfall weiter Teile der Bevölkerungen, die sich aus einer ideologisch umgedeuteten Solidarität eine Genspritze haben geben lassen, welche ihre Gesundheit zerstört. Die schier unübersehbare Menge an Nebenwirkungen und die noch nicht absehbaren Spätfolgen werden das angeblich vor Überlastung zu schützende Gesundheitssystem in den Abgrund befördern. Gleichzeitig halten die Herrschenden ein Angstklima aufrecht, damit sich möglichst viele auch die fünfte und sechste Spritze geben lassen. Denn die acht Dosen Genspritze, die für jeden Bundesbürger eingekauft wurden, sind nun einmal bezahlt und müssen weg, koste es, was es wolle.

Gleichzeitig muss Deutschland in der Ostukraine verteidigt und der böse Russe vernichtet werden. So wird eine ganze Gesellschaft mit Propaganda so dermaßen indoktriniert, dass sie einerseits Angst hat, ohne Maske in den Zug zu steigen, aber andererseits bereitwillig in den atomaren Supergau marschiert. Gute Propaganda hält Widersprüche aus.

Bei allem, was wir erleben, ist zu bemerken: Je angespannter die Lage wird, desto weiter entfernen sich die ausgegebenen Erklärungen von der Realität. So wurde uns die Geschichte von einem todbringenden Virus erzählt, das sich global verbreite und gegen das nur Impfungen helfen könnten. Was Kritiker von Anfang an gesagt haben und nun immer deutlicher wird, ist aber: Eine gefährliche Pandemie hat es nie gegeben, alle dagegen ergriffenen Maßnahmen hatten keinen oder sogar einen negativen Effekt, und die als Impfung ausgegebene Genspritze ist wahrscheinlich die größte „Verseuchung“, die diese Welt je erlebt hat.

Nun soll es also das entschlossene Auftreten gegen Putin richten, man will Russland schwächen, es in die Knie zwingen, und verzichtet dafür auf russisches Öl und Gas, auf Kohle, Düngemittel und Getreide. Seit Monaten wird uns nur noch die nächste Sanktion als moralischer Endsieg über den russischen Invasoren verkauft. Dieser jedoch zuckt mit den Schultern und verkauft seine Ressourcen und Waren derweil an andere Länder, während er fassungslos und wahrscheinlich ziemlich belustigt die westliche Selbstzerfleischung beobachtet.

All das spielt der internationalen Oligarchie in die Hände, die einen radikalen Umbau der Gesellschaften vorantreibt, um zentralisiert und digitalisiert alle Hebel der Macht in ihre Hände zu bringen und den Westen in einen neuen Feudalismus umzugestalten. Man könnte in dieser eiligst vorangetriebenen Agenda aber auch die wachsende Panik angesichts eines der Oligarchie aus den Händen gleitenden Wirtschafts- und Finanzsystems sehen, das in den letzten Jahren weit über sein Ende hinaus in Frankenstein-Manier künstlich am Leben erhalten und immer wieder aus Leichenteilen neu zusammengesetzt wurde. Eine Verschiebung der Macht vom Westen auf den Osten oder gar auf mehrere neue Zentren ist unausweichlich, ob von der internationalen Oligarchie beabsichtigt oder nicht.

Zurück bleibt ein zerrüttetes Europa, in dem Hunger und Krankheit wieder zur Tagesordnung gehören werden, wo Armut grassiert wie eine ewige Grippe und wo das gesamte Eigentum sich in den Händen der mächtigen Oligarchen konzentriert, die ihre Bevölkerung gleich mehrfach ruhig stellt: mittels digitaler Überwachung, Digitalen Zentralbankengeldes, einem Sozialkreditsystem und einem Grundeinkommen, das an das Wohlwollen der Gönner geknüpft ist. Dass der Zenit des Wohlstandes überschritten ist, haben nun auch Politiker und Ökonomen gleichermaßen zugegeben und ist wahrscheinlich schon seit Längerem den Meisten klar.

Zu beobachten ist, dass, je offensichtlicher die desaströsen Zustände werden, desto verbissener klammern sich die Menschen an ein System, das sie letztendlich ausspucken und zermahlen wird.

Wir erlebten eine Gleichschaltung im Rahmen der Corona-Erzählung, in der die Menschen sich in ihrer Angst dem Staat unterordneten und ihm zum Wohlgefallen alles mit sich machen ließen. Nun erleben wir einen neuen Hurra-Patriotismus und eine Kriegsbegeisterung angesichts der Ukraine-Krise, die auch einen deutschen Waffengang nicht mehr auszuschließen scheint und damit eine nukleare Apokalypse mutwillig provoziert.

Vergessen sind alle Werte und Ideale, die man sich nach der letzten Katastrophe des zweiten Weltkrieges selbst gegeben hat. Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus waren die Losungen, die man heutzutage für ein Stück der Erinnerungen an ein besseres Gestern aufzugeben bereit ist. Die Gesellschaft erodiert bis ins Mark, und mit ihr erodieren Werte und Ethik und machen einer ideologischen Willkür Platz, die nur das eine, hehre Ziel hat: Auf der Seite der Gewinner zu stehen, um sich noch ein bisschen in dem Gefühl der Überlegenheit suhlen zu können und sich an den längst vergangenen Wohlstand zu klammern, den diese Gesellschaft des absolut Gerechten und Guten produziert hat. Diese Erosion befördert den Totalitarismus, der immer weiter um sich greift und alles und jeden verschlingt, am Ende auch sich selbst.

Das Ende des Materialismus?

Willkommen im Niedergang des westlichen Kapitalismus, willkommen im Niedergang der Zivilisation, wie wir sie kannten. Jedes Weltreich erreicht irgendwann einen Zenit, nach dem es zuerst langsam, dann beständig sich beschleunigend untergeht. Wir sind vor beinahe drei Jahren in diese Phase der Beschleunigung eingetreten, die mit einer Pandemie-Erzählung notdürftig zu übertünchen versucht wurde. Wohin diese Beschleunigung uns katapultiert, ist schwer absehbar.

Noch sitzen viel zu viele Menschen passiv am ständig karger werdenden Buffet einer Titanic, die den Eisberg längst gerammt hat, während die Rettungsboote bereits ablegen. Das Orchester spielt noch, der Tanz scheint noch unbekümmert, und obwohl die meisten die Erschütterung des Aufpralls bereits vernommen haben müssten, so wagen es doch die Wenigsten sich zu erheben und nachzusehen, was dessen Ursache war. Jene, die zurückkehren und vor dem Untergang warnen, werden verlacht und diffamiert, verfolgt und eingesperrt.

Doch wenn die Musik verklingt, und den Menschen das Wasser bis zum Halse steht, wenn sie merken, dass das Buffet nie mehr war als eine Beruhigungspille, wenn sie merken, dass die Musik und der Tanz nichts waren als billige Ablenkungen, wenn sie spüren, dass die Erzählung der Pandemie ein Betrug war, der nur zwei Zielen diente: In dem untergehenden System den letzten großen Reibach zu machen, und die Bevölkerungen mittels Angst in die Arme des digitalen Totalitarismus zu locken, wenn die Menschen merken, dass jene, die sie auslachten und verfolgten von Anfang an den richtigen Riecher hatten, sie die falschen Sündenböcke geschlachtet haben, was werden diese Menschen dann tun? Ich befürchte fast, sie werden dann gar nichts anders machen. Sie werden sich neue Sündenböcke suchen, um von ihrer eigenen Ignoranz abzulenken. Sie werden sich möglicherweise in einen rohen, gewalttätigen Mob verwandeln, der abermals den Erzählungen der Herrschenden folgend sich sinnlos gegeneinander richten wird, während die Oligarchie sich die Hände reibt und ihre Macht festigt, die Massen in weitere Abhängigkeit und Verarmung treibt.

Also willkommen im fünften und letzten Akt des jahrzehntelangen Theaterstückes. Nehmen Sie die Plätze in der ersten Reihe ein, und genießen Sie die Show. Sie wird blutig und gewalttätig, explosiv und vielleicht gar nuklear. Genießen Sie den Geruch von Feuer und Staub, den Geschmack von Blei und radioaktiver Strahlung, und vergessen Sie die Fesseln, die sich immer enger um Glieder und Hals legen.

Zum Ende hin erwarten Sie bestimmt etwas Hoffnungsvolles, einen Plan, ein Rezept, um das Schlimmste abzuwenden und den Zerfall ins Positive zu wenden. Damit kann ich nicht dienen. Bestimmt gibt es Hoffnung, bestimmt gibt es Rezepte und Pläne, die aus diesem Zusammenbruch ein neues Auferstehen zaubern können, einige Ideen stellen diverse Autoren auch hier im Rubikon immer wieder vor. Aber es gibt kein Schema F, kein „One-size-fits-all“. Der Gehorsam gegenüber selbsternannten Führungsfiguren hat die Menschen überhaupt erst in diese Situation gebracht.

Wollen Sie Hoffnung schöpfen und einen Plan, dann können Sie das nur aus sich selbst heraus. Finden Sie ihren Antrieb, Ihre Kraft, Ihre Motivation und Ihre Ideen, dann können Sie die Welt vielleicht ein kleines bisschen besser machen, zumindest für sich und diejenigen, die Ihnen am nächsten sind. Steigen Sie aus der Ideologie des Materialismus aus. Nicht monetärer Wohlstand, nicht möglichst viel Eigentum definieren Ihr Wohlbefinden. Sie sind auch keine biologische Maschine, sondern ein biologisch-geistig-seelisches Gesamtkunstwerk, ausgestattet mit einer Vielfalt an Fähigkeiten und Eigenschaften.

Lösen Sie sich vom derzeitigen zinsgetriebenen Geldsystem, das die Wurzel allen Übels unserer heutigen Gesellschaft ist und überlegen Sie sich, wie man die echten Bedürfnisse der Menschen auf sinnvolle und nachhaltige Art und Weise erfüllen kann. Der materielle Wohlstand des Kapitalismus hat das Lebensglück der Menschen nur bis zu einem gewissen Punkt der materiellen Sicherheit gesteigert. Danach hat er das genaue Gegenteil bewirkt, da er die geistigen und spirituellen Bedürfnisse nicht zu erfüllen vermag, diesen Mangel aber versucht hat, mit einem immer mehr des materiellen Überflusses zu überdecken.

Zudem hat er die Menschen zu abhängigen Sklaven eines totalitären Geld- und Wirtschaftssystems gemacht, in dem der Einzelne immer mehr schuften muss, um die Reichen immer reicher zu machen. Damit könnte es jetzt vorbei sein, wenn Sie es wollen. Die Zeichen stehen zumindest auf Sturm und dass eine Veränderung her muss, ist kaum noch zu übersehen.

Es gibt jedoch keinen globalen Weltrettungsplan, keine Führungsfigur und keine Institution, die Ihnen die Arbeit abnehmen kann, während Sie sich gemütlich zurücklehnen und eine weitere Netflixserie anschauen. Nein, dieser Zusammenbruch wird auch nicht an Ihnen vorübergehen. Er wird jeden treffen und jeden mit sich reißen, das Leben jedes Einzelnen gravierend umgestalten.

Bauen Sie sich daher Ihr Rettungsboot aus den Bestandteilen des untergehenden Systems, tun Sie sich mit Mitmenschen zusammen, machen Sie das Beste aus dem, was kommt, und führen Sie sich vor Augen:

Keine Panik! Denn lebend kommen Sie aus diesem Leben ohnehin nicht heraus.

Freunden Sie sich stattdessen mit dem Gedanken an, dass ohnehin alles, das Leben und auch menschliche Zivilisationen, endlich sind. Dann erleben Sie die momentane Phase als eine spannende Zeit der Veränderung, die Sie aktiv mitgestalten sollten, wenn das Ergebnis in Ihrem Sinne ausfallen soll.

Dieses Werk ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen dürfen Sie es verbreiten und vervielfältigen.

Dank an den Rubikon, www.rubikon.news, wo dieser Artikel zuerst erschienen ist.

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