Roland Rottenfußer: Der letzte freie Tag
Eine spontane Elegie zum Zeitgeschehen. Roland Rottenfußer, geschrieben am 20. und 21. März 2020
Der letzte freie Tag
Ich hab ein letztes Mal versucht, die Sonne einzufangen.
Und bin, weils noch erlaubt ist, in die Veilchenschlucht gegangen.
Ich sah den Milan kreisen, er ist freier jetzt als ich.
Wer weiß, wann ich ihn wiederseh, sie machen alles dicht.
Noch einmal dort zum Gatter, wo die lieben Esel stehen.
Sie wirken ganz entspannt, sie wissen nichts von alledem.
Noch einmal in mein Stammcafé, das letzte Croissant.
Noch einmal unbefangen sein, die letzte Illusion.
Vorbei an Maskenträgern, die sich Klopapier besorgen.
Sonst geht die Nacht vorbei, vielleicht hat diese keinen Morgen.
Die Straße wird zum Feindesland, die Wohnung unser Sarg
Am letzten freien Tag.
Nur einmal still am Wildbach stehen, solang man es noch darf.
Schon morgen wird das nicht mehr gehen, sie kontrollieren scharf.
Wie oft hab ich den Leib gekühlt im Sommer dort am Wehr
Mich in die Gischt gestürzt – aber das geht ja jetzt nicht mehr.
Am Himmel sieht man schwirrend Überwachungsdrohnen schweben.
Zwei Buben lachen schrill, noch regt sich widerrechtlich Leben.
Sie bauten auf die Fügsamkeit und sie behielten Recht.
Wer auf den geraden Gang gewettet hat, der kennt uns schlecht.
Die Despotie trumpft auf, sie überrennt die letzten Hürden.
Noch schnell mein Lieb umarmt, bevor sie es verbieten würden.
Und während ich dies schreib, vergeht er mit dem Glockenschlag:
Der letzte freie Tag.
Mein eingesperrtes Land, ich würd drum weinen, was passiert.
Hätt man mir nicht gesunde Wut schon lange abtrainiert.
Und mancher nölt noch, jedoch hinter vorgehaltner Hand.
Das Feuer der Revolte ist doch längst schon abgebrannt.
Sie haben uns eingelullt, wir haben es lange nicht kapiert.
Wir fanden es behaglicher, dass jemand uns regiert.
Die Leinen wurden kürzer, die Verlautbarungen länger.
Die Welt, die sie uns ließen, wurde eng und immer enger.
In Fügsamkeit erstarrt, haben die meisten aufgegeben.
Sie sind nicht tot, doch kann man auch nicht sagen, dass sie leben.
Erst als die Freiheit ging, spürt ich, wie viel mir an ihr lag
Am letzten freien Tag.
Die Herren blähen sich auf und ihre Schergen salutieren,
Erpicht darauf, dass sie uns streng des Atmens überführen.
Die Smarten witzeln noch, sie überspielen ihre Scham.
Und keiner gibt sich Rechenschaft, wie alles so weit kam.
Wir waren von ihr umgeben, waren verwöhnt von ihren Küssen.
Wie Fische, die – vom Meer umspült – vom Wasser gar nichts wissen.
Gelangweilt von Optionen und zum Seitensprung bereit
Bestiegen wir das Bett der falschen Braut, der Sicherheit.
Verzeih uns, Freiheit, unsere Ignoranz war dein Verhängnis.
Und wir verrieten dich für dies vergoldete Gefängnis.
Und wenn jetzt nichts geschieht, dann war das, glaubt mir was ich sag:
Der letzte freie Tag
Die joggenden Blondinnen lächeln auch nicht mehr so freundlich wie früher.
Das kann doch nicht so weiter gehen.
https://anarchypeaceangel.jimdofree.com/
Und es schwindet der Roland im Nebel …… aber der aufgehenden Sonne, nicht wahr?
Muß ja nicht veröffentlicht werden. Nur mal Kucken.
https://www.welt.de/gesundheit/article206667595/Wolfgang-Wodarg-Warum-dieser-Mann-die-Fakten-ignorieren-will.html
https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/coronavirus-die-gefaehrlichen-falschinformationen-des-wolfgang-wodarg-a-f74bc73b-aac5-469e-a4e4-2ebe7aa6c270
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/ohne-fundament-arzt-nennt-corona-massnahmen-panikmache,RtaPFlQ
Da das ja nun wieder neoliberale Presse ist kann mensch ja bei diesen Links auch kritisch sein. G.F.
Aber bitte auch nicht hier veröffentlichen. Sonst komme ich durcheinander.
…und schon gar nicht bei Deiner Elegie.
https://correctiv.org/faktencheck/hintergrund/2020/03/18/coronavirus-warum-die-aussagen-von-wolfgang-wodarg-wenig-mit-wissenschaft-zu-tun-haben
Ich finde den hier gut. Die Stimme der Vernunft.
https://hinter-den-schlagzeilen.de/die-stimme-der-vernunft
Dr. Wodarg bekommt derzeit viel Gegenwind. Das heißt, dass er ziemlich bekannt geworden ist. Und unbequem. Die Sache ist für Laien natürlich schwer einzuschätzen, aber es ist keineswegs so, dass alle Thesen von Wodarg eindeutig wiederlegt sind. Siehe z.B. hier:
https://www.rubikon.news/artikel/die-mega-denunziation