Der moderne Totalitarismus

 In FEATURED, Politik

Mit Blick auf Hannah Arendts Werk „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“ sollten wir uns fragen, ob wir bereits in einem totalitären System leben. Seit geraumer Zeit finden wir überall Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. Hannah Arendts gleichnamiges Buch hat einiges vorweggenommen beziehungsweise antizipiert, was wir heute auf den ideologischen Themenfeldern der Virenbekämpfung, des Klimawandels, der Gender-Debatte und der geopolitischen Auseinandersetzung beobachten können. In vielerlei Hinsicht hat die heutige Normalität, die sogenannte Neue Normalität, die Analyse von Arendt weit überholt. Die Philosophin konnte auf der Ebene der menschlichen Empfänglichkeit für Totalitarismus einiges erahnen, aber nicht die technischen Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts. Diese bieten den Herrschern, die sich der totalitären Methoden bedienen, bislang ungeahnte Herrschaftsmöglichkeiten. Viktoria Waltz

 

Prolog:

Der Ort der Olympier ist überall — bald menschenleer, wenn wir es nicht verhindern.
Sie sind irdisch, himmlisch, potenziell überall.
Sie kontrollieren die Meere, sie können Blitze erzeugen und haben die Macht über den Himmel und die Erde erlangt.
Sie können Kriege heraufbeschwören und die Sonne verfinstern.
Sie lieben die Täuschung und den Betrug.
Sie strafen, rächen und drohen.
Sie heiraten untereinander, treiben Inzucht und rauben, zeugen und täuschen ihr Gefolge über das, was sie vorhaben.
Aber sie sind nicht selbstlos, sie wollen auch etwas: Macht, die sie haben und nicht satt werden, mehr davon zu bekommen.
Sie lieben das Gold und werden nicht satt, noch mehr davon zu bekommen.
Alles ist ihnen Wert, alles muss sich dem Wert unterwerfen, vor allem und endlich die Menschheit selbst!

Vielleicht können sie tatsächlich fast alles, auch den Menschen formen.
Aber sie werden Fehler machen.
Ihre Zahl ist nicht groß, vielleicht zwölf? Ihre Namen? Vielseitig und anonym zugleich.
Ihr Sitz? Der Olymp — bald menschenleer
Vielleicht in NY, LA oder London, vielleicht im fiktiven Raum, im ALL
NUR IHREM SCHICKSAL ENTKOMMEN AUCH SIE NICHT.
„Dass Ihr Euer schönes Geld auf der Welt nicht essen könnt, welch Menge Ihr auch nennt!“
Die Olympier sind das totalitäre Imperium. Was wissen wir schon?

Neuzeit?

Zurzeit erleben wir so viele, rasant entstehende und widersprüchlich scheinende Entwicklungen und doch sichtbar zusammenhängende Phänomene in allen Gesellschaftsbereichen — seien es die Gesundheitsmaßnahmen, sei es das Impfgeschehen, der Zahlenkrieg, der Ukrainekrieg, die Bankenkrise, die Genderdebatte, die Polizeiaufrüstung, das Rechtswesen, die Klimadebatte, die Energieversorgung, die Wissenschaft, die Ausbildung, Armut und Reichtum, die Rolle der „Leit-Medien“, die Demokratie … — die uns schwindlig werden lassen, so viel verändert sich laufend und immer weiter. Es wirkt unheimlich.

Und all das, was wir sehen, geschieht weiterhin unter der Maxime des höchsten Profits, der „Inwertsetzung“ von allem und jedem auf diesem Planeten, auch dem Menschen und ein Ende ist nicht abzusehen.

„Kapitalismus führt zum Faschismus“?

Wenn wir die heutige Welt beschreiben, reden wir gern von Ökofaschismus, Gesundheitsdiktatur, totalitären Maßnahmen und und …

Unterliegt all das einem Ziel, einem weltumspannenden totalitären Gesamtziel, einem Superziel, wie Hanna Arendt es nennt? Dem großen „Green New Deal“? Ist die „Davos-Clique“, wie Rechtsanwalt Rainer Füllmich aus dem Corona-Ausschuss die scheinbar alles regierende Macht-Elite salopp nennt, der Kopf dieser „Gesamtziel-Bewegung“? Was ist anders heute im Vergleich zu dem, was Hannah Arendt als Elemente totaler Herrschaft herausarbeitet?

Ist alles nicht wie gehabt?

Die Olympier von heute brauchen für die Durchsetzung ihrer totalitären Herrschaft viele Elemente totaler Herrschaft, wie sie Hannah Arendt hervorhebt, nicht mehr.

  • Die Olympier von heute brauchen keinen „Nationalen Staat“ als Ausgangspunkt, sie haben bereits die „Weltregierung“ geschaffen in Form der WHO, des IWF und mehr …
  • Die Olympier von heute brauchen nicht mehr den „einen Führer“, der am Ende die Sache in den Sand setzt — sie haben genügend „Leutenants“ geschaffen, die die Sache überzeugend in die Welt bringen können, „young leaders“ und mehr…
  • Die Olympier von heute brauchen keine „Führende Partei“, sie haben die „Volksparteien“ geschaffen, die alles und jeden vertreten.
  • Die Olympier von heute brauchen keine „führende Klasse“, sie haben das Klassensystem längst abgeschafft, selbst Gewerkschaften vertreten diese nicht mehr.
  • Die Olympier von heute brauchen keine „Rassengesetze“, sie inkludieren alle Menschen egal in welchem Erdteil, sie sind möglichst auch „ethnogerecht“.
  • Die Olympier von heute brauchen keine „Homophobie“, sie sind „gendergerecht, queergerecht, transgerecht“.
  • Die Olympier von heute brauchen keinen „Mutterorden“, das „Modell Familie“ ist out.
  • Die Olympier von heute brauchen keine martialischen Symbole wie Hakenkreuze, Runen, Totenköpfe, Rutenbündel, Hammer und Sichel, sie haben die „Sonne“ und den einsamen „Eisbär auf der Scholle“ auf ihrer Seite.
  • Die Olympier von heute brauchen keinen „Gruß“, um sich erkenntlich zu machen, bei „Ärmel hoch“ und „Maske auf“ wissen alle Menschen Bescheid.
  • Die Olympier von heute bedienen sich zur Überzeugung keiner „körperlichen Gewalt“, es ist erfolgreicher die „Psyche des Menschen“ im Griff zu haben.
  • Die Olympier von heute brauchen nicht einmal „Sondergesetze“, „Verordnungen“ reichen völlig aus, das Parlament schließt sich an.
  • Die Olympier von heute brauchen keinen „Staatsschutz“, sie haben Polizei und Armee längst aufgerüstet für die „Verteidigung der Demokratie“.
  • Die Olympier von heute brauchen nicht einmal „Konzentrationslager“, weltweit kommen „Lockdown und Quarantäne“ zum gleichen Ergebnis; ohne Geräusch und Tamtam entstehen rechtsfreie Menschenräume, wo die Würde des Menschen und das Recht auf Selbstbestimmung nichts mehr gelten; Guantanamo, Isolationshaft, Getto Gaza, das sind alte Modelle und sie machen doch nur schlechte Schlagzeilen.

Der moderne Totalitarismus zeigt kein barbarisches Gesicht, fletscht nicht die Zähne, braucht keinen Klassenkampf, braucht keinen Nationalismus, baut nicht auf Revolution, und dennoch verhält es sich, wie schon Hannah Arendt es sah:

  • Der Nationalstaat ist nicht mehr der Garant für die Sicherheit aller seiner Bürger und für den Ausgleich aller Interessen.
  • Das Parlament ist kein Debattenraum mehr für die divergierenden Interessen und für ausgleichende Entscheidungen und Gesetze.
  • Politik gilt nicht mehr der Durchsetzung der Interessen seiner diversen Bürgergruppen, sondern einer reichen Minderheit.
  • Politiker sind deren willfährige, vielleicht auch erpressbare Marionetten und lassen sich dafür reichlich belohnen, sie machen Karriere und dienen nicht mehr ihren Wählern.
  • Das Rechtssystem ist ausgehebelt, Moral und Normen gelten nicht mehr.
  • Kultur und Geschichte spiegeln nicht mehr die Besonderheiten eines Landes und seines Volkes wider, alles wird eingeebnet und eine vermeintliche Weltkultur zwischen Jeans, Cola Pinada und Tattoo ist hinreichender Ersatz.

Der moderne Totalitarismus ignoriert nicht die Demokratie, sondern stützt sich sogar unter dem Diktat der Marktwirtschaft auf die Mechanismen der Demokratie; Demokratie heißt für den Bürger, regelmäßig wählen zu dürfen und damit die Regierung zu legitimieren; mit der Abgabe der Stimme ist alle Verantwortung abgegeben, ein Einfluss des Bürgers auf konkrete Entscheidungen der Regierungen besteht nicht mehr.

Was Hanna Arendt nicht voraussehen konnte, war die technische und wissenschaftliche Entwicklung bis heute, die technischen Mittel der Ersetzung, der Steuerung und Kontrolle aller menschlichen Aktivitäten, die psychologischen Mittel der Beeinflussung menschlichen Handelns und Denkens. Doch sie sah etwas voraus:

„ … Denn es ist durchaus denkbar und liegt sogar im Bereich praktisch politischer Möglichkeiten, daß eines Tages ein bis ins letzte durchorganisiertes, mechanisiertes Menschengeschlecht auf höchst demokratische Weise, nämlich durch Majoritätsbeschluß, entscheidet, daß es für die Menschheit im ganzen besser ist, gewisse Teile derselben zu liquidieren.“ (1)

Alles, was Hannah Arendt zu den Ursachen einer solchen Entwicklung sagt, trifft heute noch deutlicher zu!

  • Der Nationalstaat ist ausgehebelt.
  • Die Massengesellschaft prägt die Lebens- und Denkweise aller Menschen.
  • Individualität und Kreativität sind nicht gefragt.
  • Arbeit und das Handwerk gelten nichts mehr.
  • Sinnlosigkeit prägt viele Arbeitsprozesse.
  • Moral und Werte der bürgerlich/christlichen/westlichen Welt gelten nicht mehr.
  • Immer mehr Menschen leben isoliert und einsam, ohne Bodenhaftung, ohne Rückhalt einer Gruppe oder Familie.
  • Raub, Korruption und Lüge prägen die Gesellschaft und das Miteinander.
  • Unsicherheit und Angst befallen jeden einzelnen Menschen und machen ihn gefügig für den Glauben an die große Welt Idee, den Neuanfang, den „Great Reset“.

Auch die Mittel sind schließlich die alten:

  • Terror,
  • Krieg,
  • Angst,
  • Propaganda,
  • Statistik,
  • Wissenschaft.

Aber natürlich muss es einen Feind geben, der die Gesellschaft in dauernder Bewegung hält. Bewegung ist dem totalitären System alles! Das Virus ist dafür ideal, kein Bösewicht, kein Abweichler, kein Mensch, der barbarisch getötet werden muss! Das Virus ist unsichtbar, man kann es nicht fassen, nicht sehen…aber es ist heimtückisch, kann sich dauernd und schnell verwandeln, immer neu die ganze Menschheit bedrohen.

Der „Grand Coup“

Mit dem Virus ist den Olympiern von heute wirklich ein grandioser Coup gelungen! Sie haben lange daran gearbeitet, dies und das erwogen, Experten herbeibeordert, das Spiel immer wieder durchzuspielen. Und nun, nach mehreren Versuchen, sind sie dahin gekommen, wo wir heute sind.

Die Olympier von heute lachen sich ins Fäustchen! Aber: Wer zuletzt lacht, lacht am besten! Doch darum müssen wir noch kämpfen!

Wir befinden uns immer noch im Kampf gegen Faschismus und Diktatur. Wir befinden uns immer noch im Kampf um die Schaffung einer echten Demokratie. Wir befinden uns immer noch im Kampf um die Sicherung der Würde und der Rechte des Menschen überall auf der Welt. Schauen wir dem Totalitarismus ins Auge, der Versuch ist weit gediehen!

Ich empfehle sehr, Hannah Ahrendt noch einmal zu lesen. Man entdeckt wirklich viele Parallelen, die uns die Welt von heute noch einmal anders und komplex vor Augen führen.

Leider wurde dies keine erschöpfende Würdigung ihres Textes, sondern nur eine Improvisation über ihn. Man möge mir verzeihen.

Ich empfehle also: Hannah Arendt „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“ Ausgabe Piper, 23. Auflage 2021, dazu Alfons Söllner „ad Hannah Arendt Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“ Europäische Verlagsanstalt 2021 und auch Sheldon S Wolin „Umgekehrter Totalitarismus“, Ausgabe Westendverlag 2022, sowie Alexander Christ „Corona Staat“ Rubikon Verlag 2022


 

Quellen und Anmerkungen:

(1) Hannah Arendt „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“ Ausgabe Piper, 23. Auflage 2021, Seite 618

Dieses Werk ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen dürfen Sie es verbreiten und vervielfältigen.
Dank an den Rubikon, www.rubikon.news, wo dieser Artikel zuerst erschienen ist.
Anzeigen von 2 Kommentaren
  • Hope
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    • Bundesländer: Wenn alle gesagt hätten, wir machen da nicht mit
    • Krankenkassen: Wenn alle gesagt hätten, wir machen da nicht mit
    • Bus, Bahn, Flugzeug. Wenn alle gesagt hätten, wir machen da nicht mit
    • Lebensmittelindustrie: Wenn alle gesagt hätten, wir machen da nicht mit
    • Polizei: Wenn alle gesagt hätten, wir machen da nicht mit
    • Schulen: Wenn alle gesagt hätten, wir machen da nicht mit
    • Gerichte: Wenn alle gesagt hätten, wir machen da nicht mit
    • Bundesverfassungsgericht: Wenn es gesagt hätte, wir machen da nicht mit
    • Verfassungsschutz: Wenn es gesagt hätte, wir machen da nicht mit
    • Richter: Wenn alle gesagt hätten, wir machen da nicht mit
    • Staatsanwälte: Wenn alle gesagt hätten, wir machen da nicht mit
    • Arbeitsagenturen: Wenn alle gesagt hätten, wir machen da nicht mit
    • Jobcenter: Wenn alle gesagt hätten, wir machen da nicht mit
    • Ja, dann hätte sich der friedliche Normalbürger auch nicht auf Demonstrationen  2,5 Jahre lang von CDU,SPD, FDP,GRÜNE,LINKE auf deutschen Strassen zusammenschlagen lassen müssen.
    • Und? Machen diesen Winter 2022 wieder alle mit?
  • heike
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    Ich denke schon, dass es wichtig ist Gremien zu schaffen und zu haben, die globale Probleme der Menschheit im Fokus haben und dafür sorgen können, dass bestimmte notwendige Dinge umgesetzt werden, wie zum Beispiel die Senkung des CO2-Ausstoßes der Menschheit insgesamt, um die Erderwärmung zu stoppen. Ebenso sind Ziele, wie die Abschaffung von Unterernährung und Hungertoten wichtig – und nur von solchen globalen Gremien wird eine Lösung bzw. Koordination der dazu notwendigen Maßnahmen für dieses Problem möglich sein, denke ich.

    Ich denke auch, dass die Menschen bewusster und sinnvoller konsumieren sollten, um Überflüssiges und Krankmachendes zu vermeiden. Man sollte bewusst und ressourcensparsam leben, aber eben nicht in Armut und ständiger Existenznot.

    Meiner Meinung nach sollte es weiterhin Staaten geben, die die Gesetze für ihr Land erlassen können. Aber große Wirtschaftsfirmen und Konzerne besitzen heute  schon mehr Macht als einzelne Staaten und bestimmen somit die Politik, die in diesen Staaten betrieben wird. Was kann man dem nun wieder entgegensetzen?

    Wenn ich mir etwas wünschen könnte, dann das: die Menschen in unserem Land sollten alle, jeder so gut wie er kann (und viele haben damit noch gar nicht angefangen oder sind weite, weit unter dem ihnen Möglichem geblieben) Umweltprojekte unterstützen, um unsere Natur für spätere Generationen zu bewahren. Ich habe in meinem Leben noch nie Wälder in meiner Umgebung in einen derart katastrophalen Zustand gesehen. Sehr schön finde ich z.B. die Projekte des Nabu, der Naturflächen aufkauft, unter seinen Schutz stellt und damit einheimische Pflanzen- und Tierarten vor dem Aussterben bewahrt. Die Sielmann-Stiftung tut ähnliches. Man kann solche Projekte mit Patenschaften unterstützen und gibt damit ein Stück intakte Natur an die Zukunft weiter. Und fünf oder zehn Euro monatlich haben wirklich die allermeisten noch zur Verfügung. Viele auch mehr, manche halt weniger.

    Frieden auf der Erde wird man erst schaffen können, wenn niemand mehr an den Konflikten verdienen kann – dazu wäre eine Abschaffung des Geldes nötig, eine Abschaffung der menschlichen Gier und eine Abschaffung der menschlichen Ignoranz gegenüber dem Leiden anderer.

     

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