Boris Reitschuster & Aya Velasquez: Wegsperren
Kommen Lager für positiv Getestete? Bisher „durften“ sich Menschen, bei denen ein Test Virusspuren festgestellt hatte, von ihrem Staat zuhause einsperren lassen. Das kann bedrückend sein, dürfte bei vielen aber auch relativ gemütlich ausfallen, speziell wenn man eigentlich keine oder nur wenige Symptome hat. Um eine hundertprozentige Kontrollierbarkeit der Quarantäne zu gewährleisten, gibt es aber noch einen Alternativvorschlag: bewachte Lager. Diese müssen nicht unbedingt unbequem sein, selbst leer stehende Hotels sind im Gespräch. Aber es wäre absoluter Zwang. Menschen würden aus ihrem Alltag gerissen und den Regeln der „Hotelbetreiber“ – welche das dann auch immer sein mögen – unterworfen werden. Durchaus übrigens auch oft Menschen, die sich keine wirkliche Krankheit haben „zuschulden kommen lassen“. Diese Szenario ist keineswegs aus der Luft gegriffen. Die Kulturanthropologie und Journalistin Aya Velasquez hat sie einem internen Papier aus dem Innenministerium entnommen, das schon Anfang 2020 im Umlauf war. Warum es bisher nicht umgesetzt wurde? Vielleicht kam es noch „zu früh“. Eine noch etwas schlimmere pandemische Lage vorausgesetzt, könnte das Infizierten-Gulag-System durchaus Realität werden – sicherlich begleitet von Beifallsrufen der Medien, der Gerichte und der Mehrheit der Anständigen innerhalb der Bevölkerung.
Da hat unser guter Herr Reitschuster im Vorfeld offenbar keine Recherche angestellt. Entsprechend konnte er Aya’s Vorwürfen in Richtung C-Ausschuss auch nicht begegnen.
Schade.