Dieter Süverkrüp: Die erschröckliche Moritat von Kryptokommunisten

 In MUSIKVIDEO/PODCAST


So hat man sich Kommunisten immer vorgestellt: putzen ihre Zähne nur mit Brandwein und fressen zum Frühstück zuerst mal ein Baby. In gewisser Weise ist der Kommunist ein Vorläufer heutiger Erzbösewichte, etwa des Russen oder des Ungeimpften. Gekonnt bedient sich das linke – hier stimmt der Begriff – Liedermacher-Urgestein der literarischen Ironie. Man kann eigentlich keinem Satz so richtig trauen, der Ehrlichkeit des Künstlers jedoch schon. Zwischen allerlei Insider-Wortwitz (“Unterwanderstiefel”, “agitpropper”) gibt es durchaus ernst zu nehmende Anklage gegen den Nachkriegs-Zeitgeist, der zwar die Mitarbeit in einem KZ vor 1945 nicht krumm nimmt, wohl aber kommunistische Umtriebe. Und wenn jemand mal nicht wie ein Kommunist erscheint, zeigt das nur, wie weit er seine Tarnung perfektioniert hat, um dann unbehelligt Bomben werfen zu können.

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