Skrupellose Charmeure
Psychopathen sind in Spitzenpositionen überrepräsentiert — vielleicht könnte dies auch den Zustand unserer Welt erklären. Ein blasses und zum großen Teil unfähiges Führungspersonal — das sind wir aus der Politik schon gewöhnt. Solche Menschen stellen jedoch noch das kleinere Übel dar. Wirklich gefährlich wird es, wenn sich Charme und faszinierendes Charisma mit einer absolut destruktiven Energie paaren. Psychopathen verfügen über genau das Bündel von Eigenschaften, das jemanden auf der Erfolgsleiter hochklettern lässt: Empathielosigkeit verbunden mit der Fähigkeit, situationsadäquate Gefühle zu simulieren; eine Meisterschaft im Lügen und Intrigieren; Größenwahn und die Begabung, andere Menschen für die eigenen Zwecke einzuspannen; Skrupellosigkeit und die Unfähigkeit zu jeglicher Reue. Wenn Sie bei dieser Aufzählung an die Namen mächtiger Menschen in Wirtschaft und Politik denken, so ist dies kein Zufall. Jene Merkmale, die Personen besonders häufig in Führungspositionen hieven, können auch bewirken, dass Einzelmenschen, Firmen, ja ganze Länder in den Abgrund gestürzt werden. Im historischen Rückblick ist dies relativ leicht analysierbar — übrigens auch beim traurigen Kapitel „Corona“. Aber wie verhindern wir, dass wir auch in Zukunft immer wieder Psychopathen aufsitzen? Hierzu ist eine genaue Kenntnisse ihrer Charaktermerkmale notwendig. Die Autorin erklärt diese unter Verweis auf das lesenswerte Buch „Snakes in Suits“. Simone Hörrlein
Bei meinen regelmäßigen Recherchen zu interessanten Büchern bin ich über „Snakes in Suits — Understanding and Surviving the Psychopaths in Your Office“ von Paul Babiak (1) und Robert D. Hare (2) gestolpert. In ihrem Buch, das 2009 geschrieben und 2017 neu aufgelegt wurde, verarbeiten der Arbeits- und Organisationspsychologe Babiak und der emeritierte Psychologieprofessor Hare ihre umfangreiche Expertise und ihre praktischen Erfahrungen mit Psychopathen in der Geschäftswelt. Sie erklären, was Psychopathen sind, wie man sie erkennt und wie man sich vor ihren destruktiven Charaktereigenschaften schützen kann.
Hare hat sich in 35 Jahren Forschung an der University of British Columbia (UBC) einen Namen als führender Experte für Psychopathen gemacht und entwickelte die Psychopathy Checklist, die ein Standardwerkzeug zur Beurteilung von psychopathischen Persönlichkeitsstörungen ist.
Nachdem ich das Buch gelesen habe, möchte ich einen kleinen Einblick in dessen aufschlussreichen Inhalt geben, ermutige aber jeden, es selbst zu lesen. Denn „Snakes in Suits“ lässt uns erkennen, woran es liegen könnte, dass unsere Welt immer mehr aus den Fugen gerät, was aktuell falsch läuft in vielen Unternehmen, weshalb die Finanzmärkte so außer Kontrolle geraten konnten und wie es möglich ist, dass sogenannte Spitzenpolitiker ganze Länder gegen die Wand fahren.
Da Babiak und Hare vor allem männliche Psychopathen untersucht haben, beschränke ich mich hier auf das Maskulinum. Die Mehrheit der Psychopathen ist laut den Autoren zwar männlich, dies sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auch weibliche Psychopathen gibt. Psychopathinnen zeichnen sich allerdings durch etwas andere Eigenschaften aus, und auch ihr Score — also die in der Psychopathen-Checkliste erreichte Punktzahl — liegt meist niedriger als der ihrer männlichen Pendants.
Psychopathische Charaktereigenschaften
Meist werden Psychopathen als charmant, offen und eloquent wahrgenommen. Dass es Psychopathen an Gewissen fehlt wie auch an der Fähigkeit, Empathie, Schuldgefühle, Reue oder Loyalität gegenüber anderen zu empfinden, überspielen sie mittels ihres Talents zur Verstellung grandios. Hinzu kommt, Psychopathen sind exzellente Lügner, zudem verfügen sie über eine sehr gute Menschenkenntnis und sind ganz ausgezeichnete Manipulatoren. Aufgrund dieser Eigenschaften sind Psychopathen gewissenlos und kaltblütig und spannen sowohl Kollegen als auch Vorgesetzte für ihre ganz persönlichen Ziele ein, ohne dass diese es bemerken.
Dass überdurchschnittlich viele Psychopathen an der Spitze großer Konzerne und in anderen Spitzenpositionen in der Gesellschaft sitzen, liegt daran, dass viele ihrer sonstigen Eigenschaften in Führungspositionen als vorteilhaft angesehen werden: Durchsetzungsfähigkeit, ein übersteigertes Selbstwertgefühl, oberflächlicher Charme, die Fähigkeit, ohne jegliche Skrupel zu lügen und Menschen jeglicher Couleur zu manipulieren, sind in einer von Konkurrenz getriebenen Ellbogengesellschaft ein Erfolgsrezept.
Und haben sich die Meister der Verstellung und Täuschung erst einmal Zugang zu einem großen Unternehmen oder einer wichtigen Organisation verschafft, gelingt ihnen aufgrund der genannten Charaktereigenschaften sowie ihrer Kaltblütigkeit sehr schnell der Aufstieg in höhere Sphären.
Wie gelangen Psychopathen in Führungspositionen?
Da Psychopathen einen fast unbändigen Drang nach Macht und sozialem Status haben, ist ihr Ziel klar definiert: Ein intelligenter Psychopath wird seine ganze Schläue und Verschlagenheit einsetzen, um in eine einflussreiche und/oder prestigeträchtige Position zu gelangen. Dass ihm dies meist relativ schnell gelingt, ist auch seiner extrem guten Menschenkenntnis geschuldet. Psychopathen lesen Menschen wie Bücher und erkennen sehr schnell, wer ihnen nützlich sein kann und wer eine Gefahr für sie darstellt. Während die Nützlichen umgarnt werden und seinen Komplimenten und seinem Charme allzuoft erliegen, schaltet der Psychopath nach und nach Konkurrenten und später, wenn nötig, selbst Vorgesetzte mit ungerechtfertigten, hinterhältigen Vorwürfen und Verleumdungen aus.
Sind sie an einer wichtigen Schaltstelle angelangt, reißen Psychopathen Schritt für Schritt immer mehr Macht und Einfluss an sich und hinterlassen auf ihrem Weg nach oben nicht selten eine „Blutspur“.
Will man sich gegen ihre oft schamlosen Ad-hominem-Angriffe wehren, muss man sie als das erkennen, was sie sind: Ausgeburten eines defizitären Gehirns. Dies ist für normale Menschen nicht ganz einfach, denn die Intelligenten unter den Psychopathen besitzen die Fähigkeit, Gefühle, die sie nicht empfinden können, vorzutäuschen. Dies ist auch der Grund, weshalb viele vertrauensvolle und leichtgläubige Menschen ihre Opfer werden; sie erkennen meist nicht oder erst viel zu spät, dass der so charmante Kollege ihre Expertise für sein eigenes Fortkommen nutzt und die Arbeit von Konkurrenten schlechtredet.
Denn wie Babiak und Hare wissen, lügt und betrügt sich ein Psychopath in hochrangige Ämter und Positionen. Konkurrenten, die ihm den Weg versperren könnten, vernichtet er ohne jegliche Skrupel. Auch Vorgesetzte werden rücksichtslos an die Wand gedrückt, um das finale Ziel, den Ansehen, Macht und viel Geld versprechenden Chefsessel, zu erklimmen. Selbst ihre Helfer und Fans schalten Psychopathen, falls erforderlich, zu gegebener Zeit aus.
Ganz oben angekommen, führen sie ein strenges Regiment der Angst, zerstören gesunde Unternehmensstrukturen, sorgen für die Kündigung fähiger Gegner und treiben in ihrer grandiosen Selbstüberschätzung und mit ihren riskanten Entscheidungen ein Unternehmen nicht selten in den Ruin. Ein großes Problem ist, dass Psychopathen in wichtigen Positionen häufig Soziopathen und Narzissten anziehen, die zumindest zeitweise vom Erfolg des Psychopathen profitieren. Diese eifrigen Helfer sind Teil einer unheiligen Allianz, die vormals gesunde Strukturen in Zerstörung und Chaos stürzen können. Geht es schief, waschen Psychopathen ihre Hände in Unschuld und präsentieren einen Sündenbock, der für ihre riskanten Entscheidungen und ihre Zerstörungen die Konsequenzen tragen muss.
Wenn sich Psychopathen im Griff haben — und es gibt viele, die das meistern —, können sie problemlos von Chefposten zu Chefposten wechseln, ohne dass irgendjemand ihre nur scheinbare Genialität jemals infrage stellt. Denn der Psychopath findet, wenn ein Projekt wieder einmal aus dem Ruder läuft, wie gesagt stets einen Schuldigen, der an seiner Stelle „gehängt“ wird.
Das zerstörerische Werk von Psychopathen
Wer nach der Lektüre von „Snakes in Suits“ den Zerstörungsprozess der letzten Jahrzehnte in Umwelt, Gesellschaft und Finanzsystem betrachtet, könnte durchaus auf die Idee kommen, dass hier Psychopathen am Werk waren. Und wer sich intensiver mit den Vorgängen in globalen Konzerne beschäftigt, könnte auch in der nicht selten von Empathielosigkeit und Mobbing geprägten Atmosphäre das Werk einer Gruppe von Soziopathen und Narzissten unter Kontrolle eines Psychopathen vermuten. Gerade börsennotierte Konzerne, die sich von einem Quartalsgewinn zum nächsten hangeln und durch Analystenprognosen unter Dauerstress gesetzt werden, ziehen die ständig nach Risiko und dem nächsten Kick suchende psychopathische Persönlichkeit magisch an.
Um ihre Bedürfnisse nach Macht, Geld und Aufmerksamkeit zu befriedigen, beuten Psychopathen in Führungspositionen nicht nur ihre Mitarbeiter gnadenlos aus, sie zerstören unter Umständen auch ohne mit der Wimper zu zucken die Umwelt und damit die Lebensgrundlagen vieler Menschen.
Doch nicht nur Großkonzerne ziehen Psychopathen magisch an, auch an den deregulierten Finanzmärkten konnten einige Exemplare dieser Spezies in den letzten Jahrzehnten ihre hohe Risikobereitschaft und ihre unstillbare Gier perfekt ausleben. Gelangen Psychopathen in eine führende Position in Investmentbanken oder Hedgefonds, zerschlagen sie ohne Rücksicht auf Verluste Unternehmen oder treiben über Währungsspekulationen ganze Länder in den Ruin — so geschehen in Großbritannien. Sie spekulieren, ohne dass sich ihr Gewissen auch nur einmal rührt, mit Grundnahrungsmitteln und anderen lebensnotwendigen Rohstoffen. Damit schädigen sie nicht nur Kleinanleger, sondern sogar ganze Länder, deren Einwohner sich nicht einmal mehr die zum Überleben nötigen Nahrungsmittel leisten können. Den Psychopathen kratzt das nicht, er lebt nur im Hier und Jetzt und interessiert sich ausschließlich für sich und sein ganz persönliches Wohlergehen.
Damit will ich nicht sagen, dass alle Menschen in wichtigen und einflussreichen Positionen und Ämtern Psychopathen sind, doch sie sind dort überproportional vertreten, wie Babiak und Hare zu berichten wissen.
Denn anders als viele Menschen glauben, sind Psychopathen nicht unbedingt Serienkiller oder Schwerkriminelle; nur eine kleine Anzahl aller Gefängnisinsassen sind tatsächlich Psychopathen. Rund ein Prozent der Weltbevölkerung erfüllt laut den Autoren die Kriterien für Psychopathie — das sind immerhin 80 Millionen Menschen. Andere Autoren sprechen sogar von drei bis vier Prozent. Bei Soziopathen liegen die Schätzungen laut Babiak und Hare sogar bei etwa jedem 25. Menschen — also vier Prozent —, und sie stellen eine ähnliche Gefahr wie Psychopathen dar. Somit befindet sich ein nicht unerheblicher Teil der Menschheit mit derart zerstörerischen Persönlichkeitsmerkmalen mitten unter uns.
Die Dunkle Triade strebt nach politischer Macht
Da echte Psychopathen einen parasitären Lebensstil bevorzugen und meist unfähig sind, langfristige Ziele zu erreichen, finden wir sie auch in wichtigen Positionen, in denen ihre persönliche Produktivität zweitrangig ist, weil sie Arbeit delegieren und am Erfolg anderer partizipieren können. Aus diesem Grunde zieht es Psychopathen wohl auch in hohe politische Ämter. Aber nicht nur Psychopathen, auch Machiavellisten und Narzissten, die zusammen die Dunkle Triade bilden, zieht es in Berufe, die Macht, Geld und soziales Ansehen versprechen.
Schon 1998 konnten Robert W. Hill und Gregory P. Yousey in einer Studie zeigen, dass von mehreren untersuchten Berufen Politiker die höchsten Narzissmuswerte aufwiesen. Und auch Personen, bei denen ein hoher Grad an Machiavellismus vorliegt, neigen laut einer Studie von Timothy A. Judge und Kollegen aus 2009 dazu, alle notwendigen Mittel einzusetzen, um politische Macht zu erlangen. Als Führungspersönlichkeiten sind auch Narzissten und Machiavellisten egoistisch, arbeiten nur für sich selbst und scheinen keinen moralischen Kompass zu besitzen.
Könnte das Fehlen eines moralischen Kompasses vielleicht ein Grund dafür sein, weshalb in der Politik Verschwendung und Zweckentfremdung von Steuergeldern an der Tagesordnung sind? Schließlich drohen Menschen in politischen Ämtern keinerlei Konsequenzen, sodass sie von einer Katastrophe in die nächste schlittern können, ohne jemals Verantwortung für Fehlentscheidungen und Misswirtschaft übernehmen zu müssen. Im Gegenteil, treten sie zurück, erhalten sie lebenslang eine dicke Pension, die jede Rente dagegen lächerlich aussehen lässt.
Und wer steckt hinter Gesetzen und Verordnungen, die das Leben der Mehrheitsgesellschaft immer mehr einschränken, während einige wenige von diesen Gesetzen ausgenommen werden oder sogar von ihnen profitieren?
Wie lässt sich erklären, dass man der Mehrheitsgesellschaft die Mobilität nehmen will, ihr vorschreiben möchte, was sie zu essen hat und sie zum „Wohle des Klimas” in dauerüberwachte Smart-City-Gefängnisse stecken will, während eine Handvoll weiterhin in Luxuskarossen, Jachten und Privatjets um den Globus jettet?
Und wie sieht es mit dem Dogma aus, die Gesellschaft müsse nun zur Rettung des Klimas „klimaneutrale“ Insekten verzehren, während sich eine vermeintliche Elite auf dem jährlichen Bundespresseball an Austern, bestem Kalbfleisch und feinstem Champagner labt?
Welche Charaktere zweckentfremden Rentenbeiträge, vernichten Millionen Steuergelder für Beraterverträge, verschwenden Milliarden an Steuergeldern für weitgehend ungeprüfte „Impfstoffe“ und profitieren sogar noch finanziell von Deals mit unnützen Masken? Psychopathen glauben, sie hätten all das verdient, was sie sich nehmen. Was auch dazu passt, dass einige Politiker ohne Skrupel das Geld fremder Menschen für Fotografen und Stylisten aus dem Fenster werfen, während immer mehr Menschen von der „Tafel“ abhängig sind. Ist das „nur“ maßlose Arroganz, eine grandiose Selbstüberschätzung, eine fette Portion Verantwortungslosigkeit? Oder könnte hinter diesem Verhalten möglicherweise eine zerstörerische Persönlichkeitsstörung stecken, wie sie Babiak und Hare in ihren Fallbeispielen vorstellen?
Korruption, Zweckentfremdung von Geldern und Unterschlagung sind allerdings noch die harmloseren Taten psychopathischer Staatenlenker und ihrer Unterstützer. Die von Hare und Kollegen im August 2022 publizierte Studie „Psychopathy and crimes against humanity: A conceptual and empirical examination of human rights violators“, die sich mit dem Pinochet-Regime befasst, kommt zu folgender Conclusio:
„Die Ergebnisse dieser Studie liefern einzigartige Informationen über die psychopathischen Neigungen einer Stichprobe von staatlichen Menschenrechtsverletzern. Das Muster ihrer PCL-R-Werte stand im Einklang mit einer extremen Veranlagung zu eigennützigem, gefühllosem und rücksichtslosem Umgang mit anderen, ohne Schuld oder Reue und ohne eine dokumentierte Vorgeschichte von schwerem antisozialem Verhalten.“
Man kann die Menschenrechtsverletzungen des Pinochet-Regimes zwar nicht mit den Geschehnissen der letzten drei Jahre vergleichen, doch der Umgang mit Menschen, welche sich den „Corona-Maßnahmen“ und den weitgehend ungeprüften mRNA-Spritzen widersetzten, war mehr als nur rücksichtslos und gefühllos. Könnte hinter dem gesellschaftlichen Druck zur „Impfung“, die Milliarden an Steuergeldern in die Kassen von Pharmaunternehmen spülte, vielleicht sogar ein gewisser Eigennutz gestanden haben? Und wie ordnet man Politiker moralisch ein, die angesichts der zahlreichen Impfgeschädigten jedwede Schuld von sich weisen, von Reue ganz zu schweigen? War diese Spritzorgie, der unzählige Geschädigte und zahlreiche Tote zu verdanken sind, nicht auch ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit?
Regieren Psychopathen die Welt?
Die Gewissenlosigkeit und Empathielosigkeit eines einzelnen Psychopathen reicht vielleicht aus, ein Unternehmen in den Abgrund zu reißen. Doch für die Zerstörung einer Gesellschaft, eines ganzen Landes oder sogar der gesamten Welt braucht es eine ganze Gruppe von mächtigen Psychopathen, die ihr schmutziges Werk gemeinsam mit einer Truppe aus Soziopathen, Machiavellisten und Narzissten vollbringen.
Sieht es nicht so aus, als hätte genau eine solche Truppe in den letzten Jahrzehnten ihre Hand im Spiel gehabt? Waren es nicht die Superreichen, die globalen Großkonzerne und ihre Lobbyisten, die von willigen Politikern Gesetze durchdrücken ließen, die sie für ihre Absichten der globalen Zerstörung und im eigenen Interesse benötigten? Waren es nicht die Gesetze zur Deregulierung, die uns das aktuelle Chaos am Finanzmarkt beschert haben? Waren es nicht die etablierten Steueroasen, die ganze Staaten ausbluten ließen? Und sind es gerade nicht dieselben Individuen, die nun einen Systemwechsel durchpeitschen wollen, ganz egal wie die Mehrheitsgesellschaft darüber denkt? Spricht nicht der Satz des WEF-Gründers Klaus Schwab, „Die Zukunft geschieht nicht einfach, sie wird von uns gemacht“, für einen lupenreinen Psychopathen?
Und wie kann es sein, dass Superreiche die Möglichkeit besitzen, ihre Milliarden in Stiftungen zu parken, anstatt Steuern an den Staat abzuführen? Wer gibt ihnen das Recht, nur einen kleinen Teil ihres Geldes an wen auch immer zu spenden und den Großteil in der eigenen Tasche verschwinden zu lassen, während die Bevölkerung über keinerlei Mitsprachemöglichkeit bei der Verwendung seiner eigenen Steuerzahlungen verfügt?
Ich weiß nicht, ob die Welt von einer Truppe der Dunklen Triade regiert wird. Was ich aber gewiss sagen kann, ist, dass die selbst ernannten Weltenlenker und Weltenretter exakt so agieren: Mit ihrem Great Reset und ihrem Green Deal, welche die westliche Welt in Kürze weitgehend deindustrialisieren sollen, gehen sie immense Risiken ein, deren mögliche Konsequenzen sie in ihrer Kurzsichtigkeit nicht abschätzen können. Nach Hare sind extreme Risikobereitschaft, die Negierung negativer Konsequenzen, gepaart mit Grandiosität, Verantwortungslosigkeit und Machtgier psychopathische Persönlichkeitsmerkmale.
Und die Tatsache, dass nicht sie selbst für ihre Luftschlösser bezahlen werden, sondern die Bürger ganzer Nationen für den immer schneller anwachsenden Schuldenberg herhalten müssen, spricht für den parasitären Lebensstil von Psychopathen und anderen Rücksichts- und Gewissenlosen.
Und ich bin fast sicher, sollte die Sache schief gehen, haben diese Leute bereits ein paar Sündenböcke parat, die für sie die Suppe auslöffeln werden.
Ob hier tatsächlich Psychopathen und andere dunkle Gestalten am Werk waren und noch immer sind, müssten psychologische Untersuchungen klären. Doch das, was der Welt in den letzten Jahrzehnten zugestoßen ist, trägt, wie auch der eingeleitete Great Reset, die Handschrift von Psychopathen und anderen Gestalten der Dunklen Triade.
Ein Paradies für Psychopathen und andere Gefühlskalte
Wer sich die Ansprachen und Interviews mit den Rädelsführern des Great Reset einmal genau ansieht, wird in deren Auftreten zumindest Hinweise für psychopathische Persönlichkeitsanteile erkennen. Egal, ob wir uns die Ansprachen und Interviews eines Klaus Schwab, eines Bill Gates oder eines Yuval Noah Harari ansehen oder ob wir in die Gesichter bestimmter Führungskräfte auf einer Aktionärsversammlung blicken, stets sehen wir ein ähnliches Bild: leere, kalte, starrende Augen, die dem Blick niemals ausweichen. Die Augen von Raubtieren, wie Babiak und Hare es treffend beschreiben. Diese Individuen, die eher Maschinen als Menschen ähneln, strahlen eiskalte und rationale Berechnung aus, denn Mitgefühl (3) ist ihnen vollkommen fremd.
Und weil sie nichts für ihre Mitmenschen empfinden, fühlen sie sich unter mitfühlenden Menschen auch nicht wohl, mehr noch, sie sind irritiert, weil sie diese nicht einschätzen können. Ist also die totale Digitalisierung, der Umbau von einer durch Empathie und Gefühle geleiteten Gesellschaft in eine von Kälte und Rationalität dominierte Welt, nicht genau das, was Psychopathen sich wünschen würden? Ist die Transformation von einer menschlichen Welt in eine Maschinenwelt also der Übergang in ein künstliches Paradies, geschaffen von Psychopathen für Psychopathen?
Die Psychopathen unter den Größenwahnsinnigen — nicht jeder Größenwahnsinnige ist ein Psychopath — sind besessen von ihrer neuen Welt. Sie zu stoppen wird nicht einfach sein, denn dass sie intelligent, eiskalt und berechnend sind, zeigen sie uns mit ihren Taten: Rücksichtslos zertrampeln sie jeden, der es wagt, ihnen zu widersprechen oder sich ihnen in den Weg zu stellen. Doch eines dürfte klar sein: Die Unternehmung Great Reset wird den Größenwahnsinnigen und ihren Handlangern, ob sie nun Psychopathen sind oder nicht, schon aufgrund ihrer Komplexität irgendwann einmal um die Ohren fliegen.
Dennoch könnte das Chaos länger andauern, als uns lieb ist, denn das Experiment Great Reset wird auch von unzähligen Menschen weltweit unterstützt, die meinen, das Beste für diese Welt zu tun. Dabei übersehen sie in ihrer Naivität und Gutgläubigkeit leider, dass diese scheinbare Utopie wohl eher in einer Dystopie enden dürfte, dass sie sich in Wirklichkeit gerade ihr eigenes Grab schaufeln.
Denn eines wissen wir von Babiak und Hare:
Scheitern Psychopathen, treten sie stets die Flucht nach vorne an. Ihre Helfer und Fans sollten sich also hüten, denn auch sie werden von Psychopathen gnadenlos fallen gelassen.
Sobald sie ihre Ziele erreicht haben oder einen Sündenbock für ihre selbst initiierten Krisen benötigen, kennen sie keine Gnade mit ihren Unterstützern; diese werden ohne jegliche Reue dem wütenden Mob zum Fraß vorgeworfen.
So schützen wir uns vor Psychopathen und ihren Helfern
Babiak und Hare leisten wertvolle Hilfe, um Psychopathen zu erkennen. Und das Erkennen ist die wichtigste Voraussetzung, dieser Spezies das Handwerk zu legen. Dazu muss man verstehen, welche zerstörerischen Charaktereigenschaften sich hinter ihren Masken verstecken und weshalb sie so agieren, wie sie agieren. Psychopathen haben zwar hochgesteckte Ziele, können diese aber nicht ohne willige Helfer erreichen. Laut Babiak und Hare sind viele von ihnen Blender mit einem übersteigerten Selbstwertgefühl und laufen deshalb Gefahr, zu scheitern, wenn ihnen ihre Fans die Unterstützung verweigern.
Im Gegensatz zu Psychopathen, deren Störung irreversibel ist, sind Soziopathen und Narzissten meist mit ein Produkt ihrer Umwelt und ihres Milieus. Alle Menschen haben narzisstische Persönlichkeitsanteile, einige etwas mehr, andere etwas weniger. Wann eine echte narzisstische Persönlichkeitsstörung vorliegt, müssen im Einzelfall Psychologen und Psychiater diagnostizieren. Eine Gefahr ist, dass narzisstische Persönlichkeitsanteile, in Abhängigkeit vom Umfeld, eine stärkere Ausprägung erfahren können, was ebenfalls zu schädigendem Verhalten beitragen kann.
In einem Umfeld von Psychopathen und Soziopathen können auch gesunde Menschen aufgrund von sozialem Druck ihre narzisstischen Persönlichkeitsanteile erhöhen. Diese Menschen können sich in einem solchen ungesunden Umfeld an Dingen beteiligen, an denen sie sich in einem gesunden Umfeld niemals beteiligt hätten. Das ist das zersetzende Potenzial des Psychopathen; er manipuliert andere, spaltet ehemals homogene Gruppen in Gegner und hat dabei nur ein einziges Ziel im Auge: die kurzfristige Erfüllung seiner eigenen Bedürfnisse.
Wollen wir eine gesunde Gesellschaft aufbauen, dann müssen Psychopathen und Menschen mit anderen zerstörerischen Persönlichkeitsstörungen in Zukunft von Macht- und Führungspositionen ferngehalten werden. Hare hat dazu die Psychopathie-Checkliste „PCL-R“ entwickelt. Psychopathen sind zudem, im Gegensatz zu Soziopathen, auch mithilfe der funktionellen Magnetresonanztomografie (MRT) zu erkennen. Die Diagnose bedarf aber einer umfangreichen Untersuchung, da das Vorhandensein einzelner Charakterzüge noch keinen Psychopathen macht.
Bei Soziopathen gestaltet sich die Diagnose schwieriger, da sie ihre Persönlichkeitsstörung nach außen hin verbergen und in der Gesellschaft meist gut verankert sind. Tatsächlich aber sind sie ähnlich gefährlich. Unter ihrer geschliffenen und charmanten Oberfläche verbirgt sich ebenfalls ein schwer gestörter Mensch, der sich ausschließlich für sich selbst interessiert. Empathie, soziale Verantwortung und Gewissen kennt auch der Soziopath nicht, so Babiak und Hare.
Um Psychopathen und Soziopathen besser zu erkennen, hat Hare das abweichende Verhalten in die Kategorien „emotional-zwischenmenschlich“ und „abweichendes Sozialverhalten“ aufgeteilt.
Emotional-zwischenmenschliche Abweichungen:
heuchlerisch und oberflächlich egozentrisch und grandios Mangel an Reue oder Schuldbewusstsein Mangel an Einfühlungsvermögen hinterlistig und manipulativ flaches Gefühlsleben
Abweichendes Sozialverhalten:
impulsiv unbeherrscht sucht Erregung verantwortungslos gestörtes Verhalten als Kind abweichendes Sozialverhalten als Erwachsener
Nachstehend die Psychopathie-Checkliste „PCL-R“. Jedes Merkmal wird wie folgt bewertet: 0 = trifft überhaupt nicht zu, 1 = trifft etwas zu, 2 = trifft voll zu. Bei mehr als 30 von 40 möglichen Punkten ist die beurteilte Person Psychopath oder Soziopath. Einige dieser Abweichungen, wenn auch nicht alle, treffen auch auf Machiavellisten und Narzissten zu.
* sprachgewandt mit charmantem Auftreten
* übersteigertes Selbstwertgefühl
* ständiges Gefühl der Langweile, Bedürfnis nach Stimulation
* pathologisches Lügen
* betrügerisch-manipulatives
* Verhalten Mangel an Reue oder Schuldgefühlen
* oberflächliche Gefühle
* Gefühlskälte, Mangel an Empathie
* schlechte Kontrolle des eigenen Verhaltens
* impulsives, unüberlegtes Verhalten
* Fehlen von langfristigen, realistischen Zielen
* parasitärer Lebensstil
* Promiskuität
* viele kurzzeitige Beziehungen und Affären, Polygamie
* verantwortungsloses Verhalten wie Fernbleiben von der Arbeit
* mangelnde Bereitschaft, Verantwortung für eigenes Verhalten zu übernehmen
* Verhaltensauffälligkeiten in der Jugend wie lügen, von zu Hause weglaufen
* Jugendkriminalität
* Missachtung von Weisungen und Auflagen der Gerichte
* Straftaten aller Art
Fazit
Um Menschen mit destruktiven Persönlichkeitsstörungen zu erkennen, bevor sie einen Kriegsschauplatz hinterlassen, haben Babiak und Hare ein hilfreiches Werk vorgelegt. „Snake in Suits“ beschreibt aber nicht nur die Charaktereigenschaften von Psychopathen und Soziopathen, sondern zeigt anhand von Fallbeispielen auch das damit korrelierende Zerstörungspotenzial auf, vor allem wenn solche Menschen in Macht- und Führungspositionen gelangen, was leider häufig geschieht. Hare hat darüber hinaus das Buch „Without Conscience: The Disturbing World of the Psychopaths Among Us“ geschrieben, in dem er sich im Detail mit der Gewissenlosigkeit von Psychopathen und der verstörenden Welt dieser wohl auch genetisch bedingten Persönlichkeitsstörung befasst.
Wer sich die Mühe macht, „Snakes in Suits“ zu lesen, wird sich nicht nur der zerstörerischen Eigenschaften von Psychopathen bewusst, sondern bekommt auch Werkzeuge an die Hand, wie man sich gegen die Schlangen im Designeranzug zur Wehr setzen kann. Die Lektüre solcher Bücher ist notwendig, weil ein psychisch gesunder Mensch niemals auf die Idee kommt, der charmante Kollege oder der eigene Vorgesetzte könnten ein Psychopath sein.
Wollen wir die Welt vor diesen Schlangen schützen und dafür sorgen, dass sie keinen größeren Schaden anrichten können, sollten künftig bei der Besetzung wichtiger Ämter und Positionen solche Untersuchungen und Tests durch unabhängige Experten zur Pflicht werden.
Dies wäre schon deshalb nötig, weil eine Therapie von echten Psychopathen so gut wie unmöglich ist. Ein Psychopath bleibt ein Psychopath, egal wie er therapiert wird. Hinzu kommt, Psychopathen sind Wiederholungstäter, weil sie keine Einsicht in ihr Fehlverhalten und ihre Störung haben, und genau das macht sie noch gefährlicher.
Quellen und Anmerkungen:
(1) http://www.paulbabiak.com/index-4.html
(2) http://www.hare.org/welcome/bio.html
(3) Es fehlt ihnen jedoch nicht nur an Empathie, sie haben generell eine viel abgestumpftere Gefühlswelt, was man an der fehlenden Aktivität in ihrem Gehirn sehen kann, wenn man sie mit Bildern oder auch bestimmten Wörtern konfrontiert, die bestimmte Gefühle auslösen müssten. Psychopathen haben eine viel höhere Schwelle wenn es um Angst, Furcht und Traurigkeit, Glück, Freude, oder Abscheu geht. Um solche Dinge wahrzunehmen, benötigen sie sehr deutlich höhere Stimuli als normale Menschen. Darum agieren sie ja an den Börsen und in Unternehmen so risikoreich und sind stets auf der Suche nach dem nächsten Kick. Während wir uns über kleine Gewinne freuen, brauchen sie, um sich zu freuen, sehr viel größere Erfolge. Das ist eine Art Hyposensitivität. Und ihre Amygdala, die für Angst zuständig ist, ist so gut wie überhaupt nicht aktiv, das zeigen zumindest die bisherigen Untersuchungen.
Der Gehirnscan zeigt die Aktivität des orbitalen Cortex eines psychopathischen und eines normalen Gehirns: