Weiterarbeiten für eine menschliche Welt – auch bei HdS!

 In DER BESONDERE HINWEIS, Holdger Platta

Liebe Leserinnen und liebe Leser,

schon wieder ein neuer Spendenaufruf für unsere Website „hintern-den-schlagzeilen.de“? Nunja, ein bißchen das auch! Aber darüber hinaus auch ein paar Informationen und Überlegungen, die bestimmt für Euch alle von einiger Wichtigkeit sind. (Holdger Platta)

Ich will beginnen mit der folgenden Nachricht:

Zum erstenmal konnte HdS vor einigen Wochen Autorinnen und Autoren ein Honorar zahlen, die bis dato – wie alle anderen BeiträgerInnen auf HdS auch – ‚für lau‘ für uns gearbeitet haben. An MitarbeiterInnen, die auf Hartz-IV-Niveau zu überleben versuchen, auf einem Niveau mithin, das gerade nicht das sicherzustellen vermag, was im berühmt gewordenen Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 9. Februar 2010 als „Gewährleistung eines menschenwürdigen Existenzminimums“ bezeichnet worden ist, kurz: als eine Grundgesetzgarantie, die für die meisten Hartz-IV-Betroffenen nichts anderes darstellt als ein nach wie vor uneingelöstes Versprechen (ich selber, als Armutsrentner, könnte mit meiner Frau ellenlange Geschichten erzählen zu diesem hehren Versprechen – ohne jede Realisierung dieser Verfassungszusage in der realen Behördenpraxis der „Jobcenter“ und Ämter, die für „Soziales“ zuständig sind). Das will ich heute, an dieser Stelle, nicht weiter vertiefen. Stattdessen die Mitteilung, daß wir aufgrund Eurer Spendentätigkeit vor einigen Wochen zum ersten Mal 600,- Euro an notleidende Autorinnen und Autoren auszahlen konnten. Ihr erinnert Euch: mehrfach angekündigt hatten wir das schon. Aber dank Eurer Hilfe konnten wir dieses Versprechen nun erstmals in nennenswertem Umfang auch realisieren. Und diesen Dank will ich heute auch weitergeben an Euch.

Ihr werdet verstehen, daß wir die Namen der betreffenden Beiträger in Not nicht nennen wollen. Zwar ist es bei allen Honorarauszahlungen „mit rechten Dingen“ zugegangen, aber ein Zwangsouting der betreffenden MitarbeiterInnen wollen wir mit dieser Auskunft nicht verbinden. Das hat zum einen mit Datenschutzgründen zu tun, zum anderen aber auch mit menschlichem Anstand, der die Bekanntgabe von Namen verbietet. Lieber nehmen wir in Kauf, den ‚letzten‘ Beweis für diese Auskunft schuldig zu bleiben – durchaus im Bewußtsein, daß dieses unserem Spendenappell für HdS auch schaden kann.

Verknüpfen will ich stattdessen diese Mitteilung mit dem Hinweis, daß wir uns – seit längerem schon – auch einer anderen sozialen Hilfe verpflichtet sehen: der Hilfe für verarmte und verelendete Menschen und Hilfsinstitutionen in Griechenland. Worüber ich an dieser Stelle wohl nicht sehr viel Worte verlieren muß, da Ihr ja regelmäßig – jede Woche einmal – über den Fortgang dieser Menschenhilfe auf dem Laufenden gehalten werdet, Stichwort „Empört Euch! Helfen wir den Menschen in Griechenland!“. Dazu an dieser Stelle nur, daß wir OrganisatorInnen der Menschenhilfe für Griechenland mittlerweile fast 160.000,- Euro an Hilfsgeldern weiterleiten konnten an oft unter den erbärmlichsten Lebensbedingungen dahinvegetierenden Menschen in Griechenland! Damit tut unsere Website das, was für manche JournalistenkollegInnen – auch linke Mitstreiter darunter – oft sogar als anstößig gilt: die Grenze zwischen engagiertem Journalismus und engagierter Menschenhilfe zu durchbrechen (ein Hauptgrund dafür, daß nur in Ausnahmefällen andere – honorige! – Website-Betreiber unsere Berichte zur GriechInnenhilfe übernehmen und ihrerseits veröffentlichen). Gerne wird in diesem Zusammenhang immer mal wieder der Satz von Hans-Joachim Friedrichs zitiert, des langjährigen Hauptmoderators der „tagesthemen“ bei der ARD: „Ein Journalist hat sich mit keiner Sache gemein zu machen, nichtmal mit einer guten“. Wir sehen das anders und machen diese merkwürdige Arbeitsteilung zwischen guten Worten und guten Taten nicht mit. Und finden eher merkwürdig, daß dieses Durchbrechen der Grenze zwischen Humanität der Worte und Humanität des Handelns als ein „sich gemein machen“ bezeichnet worden ist!

Roland Rottenfußer, mein Freund und Kollege, hat in seinem HdS-Spendenaufruf vor einigen Wochen die Charakteristika unserer Website sehr, sehr präzise auf den Punkt gebracht. Das muß ich an dieser Stelle nicht erneut wiederholen (lest also ggf. seinen Text nochmal nach! Ihr könnt ihn anklicken und lesen unter https://hinter-den-schlagzeilen.de/hds-baut-aus-und-will-aufbauen). Hervorheben und von meiner Seite aus akzentuieren möchte ich lediglich einen Punkt noch, einen Punkt, bei dem Roland Rottenfußer und ich durchaus unterschiedlich ‚ticken‘, einen Punkt allerdings, der aus meiner Sicht nicht Anlaß für Abgrenzung ist, sondern Anlaß für wechselseitigen Respekt und für wechselseitige Toleranz:

Jawohl, HdS räumt immer wieder auch dem Thema „Spiritualität“ größeren Raum ein. Ich habe es nicht so sehr mit diesem Begriff, ich hege die Befürchtung, daß dieser Begriff und die Artikel, die unter diesem Begriff veröffentlicht werden, oft eher für Irritation sorgen denn für Verständigung, oft eher Spalterwirkung entfalten denn Annäherung (auch dazu habe ich mich auf HdS schon ausführlicher geäußert. Lest gegebenenfalls meinen Artikel dazu nach, der vor längerer Zeit bei uns erschienen ist, und zwar  unter dem Titel „Was hat Spiritualität auf einer linken Website zu suchen?“, auffindbar unter dem Link https://hinter-den-schlagzeilen.de/was-hat-spiritualitat-auf-einer-linken-webseite-zu-suchen!).

Richtig ist sicherlich, daß viele mit diesen spirituellen Beiträgen nicht so viel anfangen können, zu dunkel erscheint oft das Vokabular, zu überreligiös-religiös kommt das manchen vor, zu „gläubig“ sogar. Und für einige boten diese Beiträge Anlaß zu der Befürchtung, HdS redete damit – mehr oder minder verdeckt – der „Esoterik“ das Wort. Doch nichts wäre falscher als das! „Esos“ und „Spiris“ sind durchaus zweierlei, „Esoterik“ und „Spiritualität“ besitzen grundlegend gegensätzlichen Charakter, selbst wenn beide sich im Bereich des Unbeweisbaren bewegen, im Bereich der Vermutungen, im Bereich des Glaubens, fernab aller Überprüfbarkeiten. Ich akzentuiere hier lediglich die folgenden Unterscheidungsmerkmale bzw. Gegensätze sogar:

„Esoterik“ kommt grundsätzlich mit Gewißheits-Charakter daher und zumeist mit – fingierten! – ‚Beweisen‘. „Esoterik“, zumindest in ihren Hauptströmungen, legt eine fatale Affinität zu menschenfeindlichen Thesen an den Tag, nicht selten sogar zu Auffassungen, die mit faschistischen Auffassungen – zumindest das! – ‚kompatibel‘ sind (mit der Ansicht zum Beispiel, daß die Juden für ihre Verfolgung und Vernichtung im Dritten Reich selber verantwortlich gewesen seien, deshalb nämlich, weil sie alle in einem früheren Leben schwerste Schuld auf sich geladen hätten; die von diesen „Esos“ vertretene „Karma-Lehre“ wird deshalb zur Rechtfertigungslehre für schlimmste Menschheitsverbrechen schlechthin). Doch die Aussagen der „Spiris“, die auf HdS zu Worte kommen, verneinen solcherart deformiertes Denken mit allergrößter Entschiedenheit. Es ist eine „Spiritualität“ der Mitmenschlichkeit, die von den AutorInnen, die sich auf unserer Website äußern, vertreten wird, es ist eine „Spiritualität“, die wieder und wieder die Empathie in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen rückt, es ist eine „Spiritualität“, die für humane Verantwortlichkeit plädiert für die Geschehnisse und Unterlassungen auf unserem Erdball. Mag Agnostikern wie mir der spekulative Anteil an diesen humanen Auffassungen oft als allzu groß erscheinen, gleichwohl ist anzuerkennen und zu respektieren, daß es grundlegend humane Auffassungen sind. Und ergänzend dazu: weder sollten wir Agnostiker den „Spiris“ Intelligenz absprechen, einem Wolf Schneider etwa, noch sollten die „Spiris“ uns Ungläubigen absprechen, ebenfalls „mit dem Herzen denken“ zu können. Manchmal geht dieses anmaßende Spaltergerede ja von beiden Seiten des Grabens aus. Fakt ist mithin, zumindest für mich:

Zum „Markenkern“ von HdS zählt ganz gewiß auch die „Spiritualität“ – und dieses unterscheidet HdS von anderen linksengagierten, menschenrechtsorientierten Websites – , aber es ist eine „Spiritualität“, die niemals diese humane Substanz aus den Augen verliert! Naturbewahrung und Menschenschutz, freiheitliches Denken und Friedenssehnsucht, das alles ist etwas, das von den „Spiris“ und „Nicht-Spiris“ auf unserer Website gleichermaßen vertreten wird. Die Letzt-Begründungen für diese Ziele mögen jeweils verschieden sein, die Ziele selber sind es nicht! Und das gilt auch für die Vertreter verschiedener Religionen (und Konfessionen), die sich bei uns äußern und äußern können, egal, ob es sich um Eugen Drewermann handelt oder um Buddhisten, um jüdische AutorInnen oder um sonstige Religionsvertreter. Entscheidend ist die Gemeinsamkeit der menschlichen Ziele. Und da kann ich den Pazifismus ableiten aus innerweltlichen Motiven, fernab jedweder Religion, oder aus der Bergpredigt der Neuen Testaments, da kann ich soziale Geschwisterlichkeit aus einem humanen Marxismus herleiten oder aus dem Matthäus-Evangelium, Kapitel 25, Vers 40, wo dem biblischen Autor zufolge der „geringste“ unter den Brüdern nicht anders behandelt werden solle als Jesus selbst, nämlich – christlichem Glauben zufolge – Gottes eigener Sohn. Vergessen wir nicht: bei aller Kritik an den Amtskirchen definierte sogar eine Rosa Luxemburg den christlichen Glauben als eine – so wörtlich – „sozialrevolutionäre Religion“. Und Rosa Luxemburg war nun wahrhaft eine zweifelsfrei menschliche Vertreterin des Marxismus und eine zweifelsfrei marxistische Vertreterin der Menschlichkeit!

Ich beschließe meinen Spendenappell für HdS so, wie es auch Roland Rottenfußer schon getan hat: wer sich einsetzt wie wir für eine humanere, liebevollere Welt, für eine Welt ohne Kriege, Faschismus, Ausbeutung und Unterdrückung, wer sich einsetzen will gegen Freiheitsabbau, Menschenmanipulation und Verhärtung der Herzen, der möge für sich überlegen, ob er eine solche Website nicht auch mit einer Spende unterstützen will. Wir alle bei HdS sehen uns jedenfalls im Wort bei Euch, was Arbeit für diese Ziele betrifft. Und wir alle bei HdS würden uns freuen, wenn Ihr uns bei dieser Arbeit auch weiterhin und auch mit Spenden unterstützt! Abschließend also alle Angaben dazu, wie Ihr das ganz konkret bewerkstelligen könnt:

–  Unser Spendenaufruf wird durch eine geeignete und funktionierende Organisationsstruktur gestützt. Juristischer Träger von „Hinter den Schlagzeilen“ ist seit dem 1. Januar 2017 der Verein „Initiative für eine humane Welt (IHW)“, Vorsitzender: Holdger Platta, Ehrenvorsitz: Konstantin Wecker;

– da der Verein IHW Gemeinnützigkeitsstatus hat, können Spenden an ihn mit der Zweckbestimmung „HdS“ von der Steuer abgesetzt werden;

– für Spenden an HdS ist ein eigenes Spendenkonto unter der Nummer DE 09 2605 0001 0056 0608 74 eingerichtet. Als Kontoverwalter fungiert Henry Royeck, der auch für Spenden an unsere GriechInnenhilfe zuständig ist. Er wird auf Wunsch auch Spendenquittungen ausstellen;

– dabei gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten, uns per Spende zu helfen:

  1. durch Einmalspende in beliebiger Höhe, die wiederholt werden kann, jedoch nicht muss;
  2. durch Dauerspende, die von Euch als Dauerauftrag eingerichtet werden kann. Das entspricht dem Abonnement einer Zeitschrift.

Hier zum Abschluss noch einmal unsere Spendenkontonummer:

Inhaber: IHW

IBAN DE 09 2605 0001 0056 0608 74

BIC: NOLADE 21GOE

Stichwort: HdS

Sparkasse Göttingen

Spendenbescheinigungen auf Wunsch bei:

Henry Royeck

Sültebecksbreite 14

37075 Göttingen

henryroyeck@web.de

Mit herzlichen Grüßen Euch allen

Euer Holdger Platta

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