Der besondere Hinweis:

Land unter

Unser Magazin „Hinter den Schlagzeilen“ hat Steherqualitäten bewiesen: angesichts des starken politischen Gegenwinds wie auch der immer noch finanziell prekären Lage. Die sich häufenden Krisen der Gegenwart bedürfen der unabhängigen Analyse und eines geistigen Gegengewichts, damit sich die jetzt schon beobachtbaren totalitären Tendenzen nicht verfestigen. Aus dem freien Wort kann auch der gewaltfreie Widerstand der Tat hervorgehen. Leider hat sich die finanzielle Lage unseres Magazins in den letzten Monaten nochmals verschlechtert, sodass wir in naher Zukunft weiter kleine Brötchen backen müssen. Ja mehr noch: Es ist zu befürchten, dass nur noch Brotkrumen für diejenigen übrigbleiben, die diese anspruchsvolle Arbeit Tag für Tag leisten. Wir bitten unsere Leserinnen und Leser deshalb um Spenden, die den Fortbestand dieses Projekts sichern können. Roland Rottenfußer (mehr …)

Der Davidsweg der kleinen Schritte

Bernhard Fricke ist durch das Reaktorunglück 1986 in Tschernobyl gleichsam politisch erwacht und gründete die Münchener Umweltinitiative David gegen Goliath. Nicht nur symbolisiert die Figur David den Sieg über einen übermächtigen Gegner – sie zeigt auch ganz allgemein, wie „kleine Leute“ Großes bewirken können. Fricke konzipierte daran anknüpfend den „Davidsweg der kleinen Schritte“. Jeder konnte und kann in seinem persönlichen Alltag Veränderungen vornehmen, die sich zu einer mächtigen Bewegung aufsummieren, wenn viele Menschen das Gleiche tun. Bernhard Fricke (mehr …)

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Hauke Ritz: Woher kommt die Geschichtsvergessenheit der Deutschen?


Dr. Hauke Ritz ist Publizist und Autor. Er hat im Fach Philosophie promoviert und seine Abschlussarbeit über den „Kampf um die Deutung der Neuzeit“ geschrieben. Er hat an den Universitäten in Moskau, Gießen und Belgorod gelehrt. Im Oktober letzten Jahres hat er gemeinsam mit der Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot den Essay „Endspiel Europa. Warum das politische Projekt Europa gescheitert ist und wie wir wieder davon träumen können“ veröffentlicht. Im Gespräch geht Hauke Ritz auf die derzeitigen historischen Machtverschiebungen ein und erläutert dabei die geopolitischen Hintergründe sowie die Rolle Deutschlands. Außerdem legt er dar, warum es nicht im Interesse Deutschlands ist, schwere Waffen an die Ukraine zu liefern und wie eine mögliche Friedensordnung unter Einbezug Russlands aussehen könnte. (Mit Flavio von Witzleben)

Torschüsse und Todesschüsse

Auf der Brust der Dortmunder Borussen prangt nun stolz der Rheinmetall-Schriftzug. Es geht los: Der Krieg und seine Profiteure greifen nach der Zivilgesellschaft. „Fußball ist unser Leben“ — die Produkte der Rüstungsindustrie verursachen allerdings den Tod Tausender. Passen diese beiden Bereiche also überhaupt zusammen, wenn man von dem doppeldeutigen Begriff „Schießen“ einmal absieht? Die Waffenschmiede Rheinmetall und der Fußball-Traditionsclub Borussia Dortmund fanden: ja. Hauptsache, die Kohle stimmt. Tatsächlich wird man dem Spiel der Kicker aus dem Ruhrpott künftig nicht mehr folgen können, ohne dabei auch an den Rüstungsgiganten und damit an Todesschüsse, zerfetzte Leiber und traumatisierte Seelen erinnert zu werden. Wenn man diesen Zusammenhang nicht partout verdrängen will. Und vermutlich werden diese Verdrängungsmechanismen rasch einsetzen. Man will sich ja in Fußballdeutschland nicht die ausgelassene Stimmung vermiesen lassen. Somit können wir konstatieren: „Zeitenwende“ und Militarisierung sind endgültig in den Sphären der Volksbelustigung angekommen. Ein Text zur Sonderausgabe „Fußball-EM“. Roberto J. De Lapuente

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Die Mütter der Toten

1870 verfasste Julia Howe ihre Muttertagsproklamation gegen den Krieg — eine bis heute inspirierende, schonungslose Anklage aus Frauenperspektive. „Ganz sicher nicht für euch hat ihre Mutter sie unter Schmerzen auf die Welt gebracht.“ Reinhard Mey machte in seinem berühmten Lied „Nein, meine Söhne geb ich nicht“ auf einen zu wenig gesehenen Aspekt des Krieges aufmerksam: die Rolle der Mütter von Soldaten. Diese sollen, wenn es nach den Kriegsherren geht, zuerst einmal jenes Menschenmaterial gebären, das sie später an der Front verheizen können. Sie sollen ihnen ihre geliebten Kinder widerstandslos ausliefern und noch stolz auf deren Taten für das Vaterland sein. Anschließend kommen sie seelisch schwer angeschlagen, ja oft gebrochen, aus dem Krieg zurück — oder gleich in einem Sarg, den die Nationalflagge ziert. Mütter müssen dann mit der Angst, der Sorge, der Trauer und der Verzweiflung leben. Sie sind die oft vergessenen Opfer des Krieges. Aber die meisten von ihnen sind durch Unterstützung der Krieg führenden Regierungen und durch ihren Verzicht auf jegliche Widerstandshandlung durchaus mitverantwortlich am Schicksal ihrer Kinder. Es wird Zeit für einen Aufstand der Mütter gegen das Abschlachten ihrer Kinder. Das ist keine neue Erkenntnis. Schon ein Friedensmanifest aus der Zeit des Krieges 1870/1871, geschrieben von Julia Howe, trug die bis heute gültigen pazifistischen Argumente schlüssig und auf emotional bewegende Weise zusammen. Gary G. Kohls (mehr …)

Bedenkliches Gedenken

Peter Sodann, Bildquelle: Peter_Sodann_Worms.jpg, Lizenz Creative Commons

Bei Feierlichkeiten zu Ehren des verstorbenen Peter Sodann trieben Kriegstüchtige Schindluder mit seinem Lebenswerk. „Über Tote sollte man nur Gutes sagen“, sagt ein Sprichwort aus der lateinischen Sprache. Was aber, wenn der Verstorbene die NATO und ihre Aufrüstung gegen Russland sowie das Gendern kritisiert hat, für die Linke für das Amt des Bundespräsidenten kandidiert hat und — was strafverschärfend hinzukam — mit dem Kabarettisten Uwe Steimle befreundet war? Dann fällt eine angemessene Würdigung offiziellen Stellen schwer. Der bekannte ehemalige Tatort-Darsteller („Kommissar Ehrlicher“) und Theaterintendant Peter Sodann starb am 5. April 2024. Bei Gedenkfeierlichkeiten in Halle am 1. Juni vermieden Festredner sorgsam alles, was an der Persönlichkeit Sodanns unbequem war und was ihn wirklich ausmachte. Ehrlicher wäre es gewesen, auf eine Form der Beweihräucherung zu verzichten, die die Leistungen des Verstorbenen im Grunde verkleinerte. Diether Dehm

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Griechenland
braucht unsere
Hilfe!

Aufatmen heute, wenn auch etwas verspätet

46. Bericht zu „Patenschaft für Panagiota“. Manches sah während der letzten zehn Tage etwas besser aus als in den Wochen davor. Dank dafür allen, die zu einer gewissen Erleichterung beigetragen haben. Konkretes dazu erfahrt Ihr in meinem neuesten Bericht. Freilich ist auch dieses wahr: Wirkliche Problemlösung, gerade auch für die Notleidenden, um die wir uns kümmern, zeichnet sich immer noch nicht ab. Holdger Platta (mehr …)

Selbstverständlich können Friedensverhandlungen scheitern.

Aber der Krieg ist das Scheitern!

 

(Holdger Platta)

Hinter den
Schlagzeilen
Klassiker

Wie ticken die Kicker ganz oben?

Zur Mentalität von Infantino und anderen Aufsteigern im Fußballsport. Es gibt so einen Spruch, den man immer wieder mal hört: Ab zehntausend Euro Monatsgehalt hört der Mensch auf, anständig zu sein. An diese Aussage habe ich während der letzten Tage des öfteren denken müssen. Denn was sich da FIFA-Chef Infantino geleistet hat beim Verbot, dass die Fußballspieler bei der Weltmeisterschaft in Katar ein sehr bescheidenes Zeichen für die Menschenrechte setzen dürfen, das spottet nicht nur jeder Beschreibung. Das ist schäbigste Charakterlosigkeit, die mit keinem exzellenten Fußballspiel aus der Welt gekickt werden kann. Wer das Eintreten für Menschenrechte bei einer Weltmeisterschaft im Sport für illegal erklärt und mit Strafen bedroht, wer die große Weltverabredung der Vereinten Nationen vom Dezember 1948, jederzeit und überall eintreten zu wollen für Schutz und Wahrung der Menschenrechte, als unzulässige Politisierung von Sport deklariert, hat in einem solchen Führungsamt bei der FIFA nichts mehr zu suchen. Und er hatte vermutlich in diesem Amt niemals etwas zu suchen gehabt, zumindest legitimerweise nicht.  Aber: Infantino ist nicht der einzige, und Infantino ist nicht der erste, der solche humanen Defizite an den Tag legt. An diese Tatsache habe ich während der letzten Tage ebenfalls denken müssen. Und ich bringe im folgenden Beitrag, der im Herbst des Jahres 2013 entstand, ein Beispiel aus unserer eigenen, aus der bundesdeutschen Fußballwelt ganz, ganz oben. Hier, auf HdS, erscheint dieser Beitrag zum ersten Mal. Und er dürfte ganz sicher nicht nur Hartz-Vierer interessieren, Armutsrentner und andere Menschen, die „unser“ Sozialstaat seit langem im Stich lässt. Er dürfte interessant sein für alle, denen ein bisschen noch an der Menschlichkeit und den Menschenrechten auf diesem Planeten liegt. Und jawohl: ich lege mich hier mit einem Fußball-Promi an, den so mancher auch heute noch als „Kaiser“ zu bezeichnen pflegt: mit Franz Beckenbauer, dem Ex-Libero auf dem Fußballrasen, der Liberalität seit langem schon auf ganz eigene Weise auszulegen pflegt. Man könnte sagen: wie ein „Kaiser“ halt, und diese höchstrangigen Adligen, diese Kaiser, fielen ja seit Jahrtausenden schon dadurch auf, dass sie zum Spitzenpersonal der weltweiten Kriminellen-Szene gezählt werden mussten. Um es auf die kürzeste Formel zu bringen: Edel war dieser Adel nie. Ganz im Gegenteil: Feudalismusgeschichte war immer auch Kriminalgeschichte. Und das scheint auch für den sogenannten „Geldadel“ gültig zu sein – selbst dann, wenn ihm der Ehrentitel „Kaiser“ ganz demokratisch von einem ganz braven demokratischen Volk verpasst worden ist. Aber lest selbst! Holdger Platta (mehr …)

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